Makellos und einfach

Mit der weißen Treppenwange kam ab 2005 der Wunsch nach unsichtbar verschraubten Wangentreppen auf. Einschraubmuttern erschweren die Montage. Meyer & Grave löst dieses Problem mit einem Verbinder von Knapp.

Seit 2005 sind weiß lackierte Treppenwangen mit dunklen Stufen angesagt, am liebsten ohne die normalerweise auf der Lichtwange sichtbaren Schraubenabdeckkappen. Tischlermeister Gregor Meyer, Geschäftsführer von Meyer & Grave in Visbek bei Oldenburg, hat sich schnell auf diesen Trend eingestellt und arbeitet auf Wunsch ohne sichtbare Verschraubungen.

Sein Unternehmen beschäftigt 30 Mitarbeiter und fertigt etwa 600 Treppen im Jahr. Zu 95 Prozent bestellen die Kunden klassische Wangentreppen, jedoch gehören auch alle anderen Treppenkonstruktionen zum Programm. Meyer & Grave erzielt etwa 95 Prozent des Umsatzes mit Zulieferarbeiten an Tischler- und Schreinerkollegen.

Gregor Meyer suchte eine Lösung, wie sich die Wangen unsichtbar und sicher mit ausreichender Anzugskraft befestigen lassen. Außerdem sollte sich diese Verbindung fertigungstechnisch in der Werkstatt leicht umsetzen lassen und den Monteuren auf der Baustelle die Arbeit erleichtern.

Keine gängige Lösung

Die gängigen Lösungen überzeugten Gregor Meyer nicht: Die Stufe durch ein relativ großes Sackloch an der Stufenunterseite sowie eine schräge Stirnseitenbohrung mit der Wange zu verschrauben, lehnte er ab. Damit ließe sich keine ausreichende Anzugskraft entwickeln, sodass sich etwa bei abgesetzten Stufenvorderkanten ein Spalt zwischen Wange und Stufe nicht sicher vermeiden ließe. Die Konstruktion mit Einschraubmutter in der Wangenausfräsung, eingebohrter Gewindestange und Muttern mit Unterlegscheiben im unschönen 35-mm-Sackloch an der Stufenunterseite ist für die Monteure zu aufwendig. Bei der Montage lässt sich eine ungünstige Körperhaltung an vielen Stellen nicht vermeiden. Um in dem engen Sackloch unter der untersten Treppenstufe Unterlegscheiben und Muttern zu montieren, benötigt der Monteur zierliche, geschickte Finger und vor allem Geduld.

Als komfortablere und optisch attraktivere Variante erwies sich der Verbindungsbeschlag »Easy-Con« von Knapp. Der Verbinder ist zwar in der Anschaffung deutlich teurer als die Lösung mit der Einschraubmutter, benötigt jedoch einen Sacklochdurchmesser von nur 20 mm und erlaubt eine sehr einfache und ergonomische Montage.

Eine Bohrung in den Stufenkopf mündet in das von der Unterseite eingebrachte Sackloch. Der Monteur steckt zunächst eine quer durchbohrte Stahlhülse in die untere Bohrung, schiebt dann den eigentlichen Verbinder mit M8-Gewinde durch die Stirnseitenbohrung und fixiert diese in der Hülse mit einer kleinen Inbusschraube. In die Stufenausfräsung ist eine Federeinschraubmutter eingelassen. Der Monteur schiebt die jetzt aus der Stufe herausschauende Schraube in das Federgewinde mit Widerhakenmechanismus. Erst jetzt zieht er die Inbusschraube fest an. Die keilförmige Schraubenführung baut beim Eindrehen einen Druck von bis zu 600 kg auf.

Die Verbindung lässt sich wieder lösen: Zunächst die Inbusschraube herausdrehen, dann die Stufe in Längsrichtung der Verbindungsschraube wegziehen und schließlich den Verbinder von Hand aus der Federeinschraubmutter herausschrauben.

Alle Ziele erreicht

Gregor Meyer: »Wir haben mit dem Verbinder gute Erfahrung gemacht. Die Beschlagsbohrungen können wir je nach Situation konventionell oder auf dem BAZ einbringen. Außerdem nutzen wir den Easy-Con in einer 16-mm-Ausführung auch für die Handlauf-Pfosten-Verbindung. Insgesamt verbrauchen wir jährlich etwa 150 Stück. Unsere Tischlerkunden loben die einfache Zusammensteckmontage. Wir verwenden den Beschlag auf der Lichtwangenseite bei jeder zweiten Stufe.« GM

»Easy-Con verbirgt die Schrauben. Die Treppe lässt sich einfach Zusammen-stecken.«

Gregor Meyer