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Holz mit Geschichte

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Holz mit Geschichte

Einen Blick für das Außergewöhnliche kann man Mathias Gerstmayer nicht absprechen. Seinen Furnierhandel, den er seit vielen Jahren von Sonthofen im Allgäu aus betreibt, hat er vor 15 Jahren um ein weiteres, attraktives Produkt erweitert: Altholz.

Nun mag Altholz nicht jedermanns Sache ist, aber wenn es erst einmal durch die Hände von Mathias Gerstmayer gegangen ist, übt es zwangsläufig seine ganz eigene Faszination aus und wartet nur darauf, vom Schreiner oder Innenausbauer zu individuellen Möbeln und Einrichtungsgegenständen verarbeitet zu werden – für Gastronomie und Privatbereich. Gerstmayer, der immer etwas mit Holz zu tun haben wollte und diesem Werkstoff stets treu geblieben ist, erlernte bei Behr in Wendlingen nahe Stuttgart den Beruf des Schreiners, stellte dann aber fest, dass ihm eigentlich mehr das Kaufmännische lag.

Deshalb wechselte er nach Abschluss seiner Lehre in die Holz- und Furnierwirtschaft. Dort arbeitete er in verschiedenen Unternehmen und kam schließlich zu Danzer, wo er die Herstellung von Furnier sowie das Messern und Taxieren hochwertiger Furniere lernte, unter anderem auch in Afrika. Insgeheim aber hatte er die Selbstständigkeit vor Augen. 1980 gründete er als Dreißigjähriger sein eigenes Furnierhandelsunternehmen in Sonthofen. Er spezialisierte sich auf die Holzarten Fichte, Eiche, Esche, Astfichte und Buche – Holzarten, die im Allgäu traditionell bis heute verarbeitet werden. »Und dieser Markt«, sagt Mathias Gerstmayer, »ist in dieser Region ungebrochen konstant.« Da lag es für ihn nahe, das Furniergeschäft mit etwas zu erweitern, das ins Allgäu gehört. Gerstmayer war nämlich bei Fahrten durchs Land zu seinen Kunden immer wieder aufgefallen, dass Holz aus dem Abbruch von alten Häusern, Gutshöfen, Burgen, Schlössern und Stadeln achtlos entsorgt wurde. Das brachte ihn auf die Idee, diesem Rohstoff ein neues Leben zu geben, denn für ihn war das geschichtsträchtige Holz viel zu schade, um entsorgt oder verbrannt zu werden. Also kaufte er es für sein neues Vorhaben auf und lässt es seither fachgerecht nach einem eigens dafür entwickelten Verfahren aufarbeiten und veredeln. Anfangs in kleinem Maßstab produziert erkannte er jedoch schnell, dass seine Idee goldrichtig war und er Schreinern, Innenausbauern und Architekten hiermit einen sehr individuellen Werkstoff anbieten konnte. Zudem überzeugte die Kunden seine hochwertige Qualität.
Ästhetik des Ursprünglichen
Inzwischen ist das von Gerstmayer angebotene Altholz-Sortiment deutlich gewachsen. Es dominiert sogar sein Geschäft. Die Altholz-Furniere bietet er ausschließlich in Fichte und Eiche an. Die Messerfurniere gibt es standardmäßig in 1,5 mm und die Sägefurniere in 7 mm Dicke. Die Auswahl des Ausgangsmaterials, insbesondere das für die Furniere, nimmt Gerstmayer stets selber vor und betont, dass er sich dies nicht aus der Hand nehmen lässt. Massivholzplatten aus Fichte und Eiche bekommt der Kunde auf Anfrage in 21 mm und die Dreischicht-Massivholzplatten als Standardware in 20 mm Dicke. Balken und Schnittholz (30 bis 50 mm) werden in Fichte, Eiche und Lärche angeboten sowie Bodendielen und -bretter in Fichte und Eiche. Dazu kommen sogenannte gehackte Seiten, die sich zum Beispiel für die Ausstattung von Bars mit rustikalen Wänden eignen, oder von der Sonne dunkelgebranntes Fichtenholz als unbehandelte Bretter mit Originalpatina für den Bad- und Saunabereich.
Außerdem verwendet Gerstmayer das Altholz als Nutzschicht für sein Dreischicht-Parkett. »Dieses Produkt,« sagt Gerstmayer, »sollte möglichst in unterschiedlicher Breite verlegt werden, um so den ursprünglichen Charakter eines außergewöhnlichen Naturprodukts zu wahren.«
Die Dimensionsstabilität des Parketts ist seinen Angaben zufolge durch den dreischichtigen Aufbau und eine Gesamtdicke von 20 mm gewährleistet. Gerstmayer bietet es in Fichte und Lärche in Längen von 1 bis 4 m und in Breiten von 15 bis 26 cm an. Das Eichenparkett ist 16 mm dick und in Längen von 0,50 m bis 4 m sowie Breiten zwischen 10 cm und 26 cm zu haben. Die Längsseiten der Parkettdielen sind mit Nut und Feder versehen, die Stirnseiten jedoch nicht. Die Lieferzeit für das Dreischicht-Parkett gibt Gerstmayer mit sechs bis acht Wochen an. Furniere und die meisten anderen Produkte sind lagermäßig vorrätig und an der langfristigen Rohstoffversorgung mangelt es auch nicht. BR
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