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Hirnakrobatik ade!

Technik
Hirnakrobatik ade!

Der Möbelbau mithilfe dicker Beschlagkataloge hat es in sich. Kein Problem jedoch für die Schreinerei Gustav Krupp. Seit 1995 konstruiert sie mit Blum-Software, fertigte bis 1999 mit einer Blum-Beschlagbohrmaschine und presst heute noch damit Beschlagteile ein.

Schon seit über 40 Jahren arbeitet die Schreinerei Krupp und Kreutz in Rastatt mit Blum. »Die hochwertigen Beschläge passen zu unseren Möbeln und erfüllen die Wünsche unserer anspruchsvollen Kundschaft«, sagt Hans-Peter Kreutz. Gemeinsam mit seinem Bruder Günter Kreutz führt er die 1945 vom Großvater Gustav Krupp gegründete Schreinerei. Die Brüder befassen sich mit dem Innenausbau von Küche, Bad und Wohnräumen und beschäftigen 18 Mitarbeiter. Zur Kundschaft gehören vor allem Endverbraucher in einem Umkreis von 150 Kilometern. Der Betrieb arbeitet mit einer liegenden Plattensäge, Kantenanleimmaschine und einem BAZ. Auf 2000 m2 Werkstattfläche verarbeitet Krupp wöchentlich etwa 100 Halbformatplatten.

Von der recht frühen Festlegung auf einen Lieferanten für die Topfbänder und Auszüge konnte der Betrieb in vieler Hinsicht profitieren und die Möbelkonstruktion sowie die Fertigung langfristig auf ein System ausrichten. Der Blum-Außendienst betreut die Schreinerei seit Jahren, schult die Mitarbeiter, stellt neue Produkte vor und vermittelt Verkaufsargumente für ergonomische, komfortable und elegante Lösungen in der Küchen- und Wohnwelt. Das Geschäft läuft über den Fachhandel.
Es geht ohne den dicken Wälzer
»Zunächst haben wir mit der Bohr- und Einpressmaschine Pro-Center von Blum gearbeitet und die Produktion erst 1999 auf ein BAZ umgestellt«, sagt Günter Kreutz. »Die große Vereinfachung kam aber im Jahr 1995, als Blum seine wirklich einfach zu bedienende Konstruktionssoftware Dynalog auf den Markt gebracht hat. Jetzt brauchen wir den dicken Wälzer von Beschlagkatalog nur noch für Sonderfälle, weil die Software für einfache Schränke automatisch die passenden Beschläge anbietet. Die größte Erleichterung war jedoch die automatische Erstellung der Bohrbilder. Es ist nämlich gar nicht so einfach, die Höhe der Bohrungen für die Auszugschienen zu ermitteln und dazu passend den Verbinder in das Schubkastenvorderstück einzubohren. Hirnakrobatik ade!« Dynalog liefert für jedes Werkstück eine Zeichnung mit allen Bohrbildern. Die Bemaßungen richten sich an den Werkstückkanten aus, die an die Anschläge des Pro-Centers anzulegen sind. Für ein Beschlagelement, wie ein Schubkasteneinzug, eine Topfbandmontageplatte, ein Topfband oder den Schubkastenvorderstückverbinder sind maximal drei Einstellungen und ggf. ein Bohrgetriebewechsel nötig. Hierzu gehört zunächst der über ein Kurbelrad zu verstellende Tiefenanschlag, der jedoch recht selten zu betätigen ist, sowie jeweils rechts und links eine Anschlagklappe, die für spiegelbildliche Teile auch symmetrisch einzustellen sind. Blum bietet eine Vielzahl von Bohrgetrieben, die mit jeweils nur einem Hub alle Bohrungen für ein Beschlagelement ausführen. Außerdem gibt es eine 32-mm-Reihenlocheinheit mit neun Bohrern und Abstandsstiften rechts und links zur Verlängerung der Lochreihen. »Die Arbeitsweise ist denkbar einfach und flink. 1999 entschlossen wir uns dennoch, auf ein Bearbeitungszentrum umzustellen, weil unser Plattendurchsatz stark angestiegen ist und sich damit ein BAZ rentierte«, sagt Günter Kreutz. »Das BAZ bietet den Vorteil, dass es nicht nur die Beschlagbohrungen ausführt, sondern auch die Löcher für Dübel, Schrankverbinder oder die Möbelgriffe einbringt. Die Dübelbohrmaschine brauchen wir nicht mehr.«
Inspiriert den Konstrukteur
Die aktuelle Weiterentwicklung von Dynalog heißt jetzt »Dynaplan« Damit lassen sich einfache Schränke mit wenigen Mausklicks konstruieren. Ein Auswahlmenü stellt verschiedene Schranktypen zur Verfügung, die sich in den Abmessungen und der Höhenaufteilung beliebig variieren lassen. Das Programm enthält den elektronischen Beschlagkatalog von Blum und gibt dem Anwender Inspirationen, wie sich Möbel beispielsweise mit Schubkasteninneneinteilungen aufwerten lassen. Schnittstellen zu CAD- und CAD/CAM-Systemen bieten die Möglichkeit, die Konstruktionen zu modifizieren und komplexere Bearbeitungen für eine anschließende CNC-Fertigung zu planen. »Für die Kücheneckschränke oder Möbel unter der Dachschräge nutzen wir die Schnittstelle zu Vectorworks«, sagt Hans-Peter Kreutz. »Alles andere konstruieren wir mit Dynaplan und lassen die Daten direkt in das Programmiersystem unseres Bearbeitungszentrums von MKM einlaufen. Makros fügen hier die fehlenden Dübellöcher oder Bohrungen für Verbindungsbeschläge hinzu. Für die Materialwirtschaft und die kaufmännische Auftragsabwicklung nutzen wir eine Schnittstelle zu unserer Branchensoftware Profacto. Insgesamt ist die Lösung einfach und effektiv. GM

Service
Anwender: Gustav Krupp OHG 76437 Rastatt, Tel.: (07222) 39051, Fax: 37561, www.schreinerei-krupp-kreutz.de
Beschläge: Julius Blum GmbH A 6973 Höchst, Tel.: +43 (5578) 705-0, Fax: -44, www.blum.com
Schnittstellen von Dynaplan zu (Auszug): TrunCad, www.truncad.de, Vectorworks, www.truncad.de Roomdesigner, www.truncad.de PaletteCad, www.truncad.de Point Line, www.truncad.de TopSolid, www.truncad.de Imos, www.truncad.de AutoCad, www.truncad.de Cad+T, www.truncad.de (Weitere Schnittstellen auf Anfrage)
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