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Grenzenlose Möglichkeiten

Technik
Grenzenlose Möglichkeiten

Kundenindividuelles rationell und unkompliziert fertigen – diese Idee begeistert Uwe Rometsch. Neben seiner Möbel- und Möbelteilefabrik betreibt er jetzt ein Digitaldruckunternehmen. Seine Kunden sind Möbelhersteller, Laden- und Innenausbauer.

Die Möglichkeiten des Digitaldrucks sind nahezu grenzenlos,« sagt Uwe Rometsch, geschäftsführender Gesellschafter der im September 2008 gegründeten Rometsch Digital GmbH & Co. KG. »Wir können fast alles mit beinahe jedem Motiv bedrucken. Was wir jedoch aus lizenzrechtlichen Gründen nicht dürfen, ist Holz auf Holz drucken.« (Siehe auch »Gedruckt wird was gefällt«, dds 11, 2008 Seite 90/91) Rometsch bedruckt hauptsächlich Glas, aber auch Holzwerkstoffe, Holz, Metall oder Kunststoffe. Seine Digitaldruckmaschine hat einen Arbeitsbereich von 2500 x 1500 mm, die Werkstücke dürfen bis zu 5 cm dick sein.

Mit seiner neuen Firma bezog er eine von seiner Möbelfabrik rund 5 km entfernte, 400 m2 große Halle in Mengen bei Sigmaringen ein. Zum Inventar gehören als Kernstück der Digitaldrucker, ein Hochleistungsrechner mit vier Prozessoren, ein Spritzraum mit Trockenabscheider sowie zahlreiche Hordenwagen. Produktionsleiter ist Michael Schultheis. Obwohl das Geschäft gerade erst angelaufen ist, konnte Uwe Rometsch schon einige Kunden aus den verschiedensten Branchen gewinnen. So bedruckt er beispielsweise Blechteile mit Brotkörben für einen Bäckereiladeneinrichter, Aluminiumbleche mit Holzdekoren für einen Haustürenhersteller oder Glasteile für den Messe- und Ladenbau. Im Glasbereich kooperiert Rometsch Digital mit einem ortsansässigen Glaser, im Holzbereich mit seinem Schwesterunternehmen.
Druck mit UV-härtender Tinte
Die Digitaldruckmaschine eines Schweizer Herstellers arbeitet nach dem Tintenstrahlprinzip mit UV-härtender Tinte. Die visuelle Druckauflösung beträgt bis zu 1440 dpi. Mit dem Druckkopf fährt eine UV-Leuchte mit, sodass der Druck sekundenschnell trocknet. Glasscheiben werden in der Regel an der Rückseite bedruckt, und zwar zunächst mit dem spiegelbildlichen Motiv und anschließend mit einer weißen Farbschicht. Zum Schutz des Druckfilmes lackiert das Unternehmen die frisch bedruckten Teile mit einem exakt auf die Drucktinte abgestimmten Lösemittellack. Der Tisch der Digitaldruckmaschine ist mit einem Vakuumlochraster versehen, sodass sich auch dünnes, nicht plan liegendes Material, wie beispielsweise Schichtstoff oder PE-Folien, bedrucken lassen.
Uwe Rometsch investierte nicht nur in Hardware, sondern auch in Dekore. Von den sechs Holzarten Kernbuche, Eiche, Kirschbaum, Nussbaum, Olive und Tineo ließ er jeweils ein ausgesuchtes oberflächenbehandeltes Furnierblatt hochauflösend fotografieren. Mit diesen Bilddaten kann er arbeiten wie ein Tischler oder Schreiner mit einem Furnierpaket. Über das Beschneiden, Spiegeln oder Schieben hinaus kann Rometsch auch noch die Größe skalieren, das Bild verzerren und auch farblich verändern. Damit lassen sich Furnierabwicklungen nachbilden.
Die sechs Furnierfotos sind in der Mitte blumig und nach außen hin streifig, sodass sich für jede Verwendung ein passender Ausschnitt findet. Während bei der Verarbeitung von Furnier sich das Bild von Blatt zu Blatt leicht ändert und damit die maximal erzielbare Breite einer Abwicklung begrenzt ist, spielt dies beim Digitaldruck keine Rolle, weil sich das Bild des Furnierblatts beliebig oft reproduzieren lässt. GM
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