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Fit für die Zukunft

Technik
Fit für die Zukunft

Bichler ist im Raum Ingolstadt-Augsburg-München vor allem für seine Weißlacktüren mit Stäbchenkern bekannt. 2009 ist die Zehnmannschreinerei in die CNC-Technik eingestiegen und hat jetzt ihre kleine CNC gegen eine große, fünfachsige getauscht.

Mit dem Meisterbrief und der HWK-Qualifikation Technischer Betriebswirt in der Tasche kehrte Markus Bichler im Herbst 2008 in den väterlichen Betrieb zurück. Die Schreinerei Josef Bichler in Berg im Gau bei Ingolstadt hatte sich bereits seit den 70er-Jahren auf hochwertige individuell angefertigte Innentüren sowie auf Haustüren spezialisiert und arbeitete noch immer mit konventionellen Tischlereimaschinen. Mit dem Eintritt des Juniors in die Geschäftsleitung sollten die Weichen auf CNC-Fertigung gestellt werden. Ziel war es, individuelle Kundenwünsche flexibel und gleichzeitig effizienter umzusetzen.

Bekannt ist Bichler vor allem für seine hervorragenden Weißlackoberflächen und den hochwertigen Kern aus Stäbchenplatte. Etwa 60 Prozent der Türen werden deckend lackiert. Mit zehn Mitarbeitern fertigt Bichler in der 3000 Quadratmeter großen Werkstatt jährlich 1500 Zimmertüren, 50 Haustüren sowie 30 Sonderelemente. Außerdem baut die Belegschaft die Türen beim Kunden ein. Zum Programm gehören auch in TSH-Lizenz gefertigte Brand- und Schallschutztüren.
Stäbchenkern, Massivkanten
Bei deckend lackierten Türen nutet Bichler Massivholzeinleimer in eine Tischlerplatte mit HDF-Decks ein oder belegt eine dünnere, mit Anleimern versehenen Tischlerplatte mit HDF-Decks. Ansonsten furniert Bichler bündig geschliffene Anleimer über.
Bereits im Mai 2009 kaufte die Schreinerei auf der Messe Ligna in Hannover die Plattensäge »HPP 380« von Holzma sowie die Kantenanleimmaschine »KAL 310« und das Bearbeitungszentrum »Venture 10 M« von Homag. Mit diesen Maschinen lassen sich bis zu 95 Millimeter dicke Türblattrohlinge zuschneiden und mit bis zu 20 Millimeter dicken Massivholzanleimern versehen. Darüber hinaus fertigt Bichler mit der Säge und der Kantenanleimmaschine die Strangware für die Futterbretter und die Bekleidungen.
Die Umstellung auf die neuen Maschinen verlief reibungslos. Die Investitionsziele waren nach dem Einfahren erreicht. Grenzen in Bezug auf die Werkstückgröße, die Bearbeitungsmöglichkeiten ohne Werkzeugaustausch setzte jedoch bald die Venture 10 M zum Formatieren, Profilieren und zum Einfräsen von Beschlägen. Es fehlte auch die Möglichkeit, noch nicht auf einen Rohling geleimte HDF-Decks beispielsweise so zu fräsen, dass sie eine Rahmen-und-Füllungskonstruktion vortäuschen. Aus diesem Grund entschieden sich Josef und Markus Bichler, die Maschine gegen das Modell »BMG 511« mit einem Arbeitsbereich von 6175 x 1900 x 300 Millimetern auszutauschen.
Ein 72-fach-Kettenwechsler mit Doppelgreifer sorgt für kurze Span-zu-Span-Zeiten. Weitere Kapazität – auch für größere Aggregate – stellen ein 14-fach-Tellerwechsler und ein PickUp-Platz für Sägeblätter zur Verfügung.
Das beidseitig angetriebene Fahrportal lässt sich reich mit Bearbeitungseinheiten, Aggregaten und Wechslern bei gleichzeitig hoher Dynamik und Präzision bestücken.
Der Mineralverbundwerkstoff »Sorbtech« wirkt Schwingungen entgegen. Das verbessert die Bearbeitungsqualität, erhöht die Werkzeugstandzeiten und erlaubt hohe Beschleunigungen. LEDs zeigen die Soll-Position für Konsolen und Sauger an.
Die rechte Maschinenhälfte nutzt die Schreinerei zum Fräsen noch nicht aufgeleimter Decks. Hierzu hat sie eine Matrixadapterplatte auf die Konsolenspanner aufgelegt und an die Vakuumpumpe angeschlossen. Damit nicht bei jedem Formatwechsel die Moosgummis umzustecken sind, haben die Bichlers den Tisch mit einer MDF-Platte belegt. Das Vakuum saugt das Werkstück durch die MDF hindurch fest.
Obwohl für die aktuellen Türmodelle ein Fünfachsbetrieb nicht nötig ist, haben die Bichlers sich für die Fünfachsspindel »Drive5C+« entschieden. Zum einen bietet es neue Gestaltungsmöglichkeiten für die Türen von morgen, zum anderen erspart es Winkelaggregate.
Produktion neu aufgestellt
Markus Bichler resümiert: »Wir haben unsere Produktion komplett neu aufgestellt und sind fit für eine Zukunft mit neuen Modellen und effizienten Prozessen.« GM

Kontakte
Auftraggeber: Josef Bichler 86562 Berg im Gau, Tel.: (08433) 94110, www.bichler-tueren.de
Maschinen: Homag Holzbearbeitungssysteme GmbH, 72296 Schopfloch Tel.: (07443) 13-0, www.homag.com, www.homag.com
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