Viele Schreinereien und Tischlereien möchten den Weg in die durchgängige Fertigung gehen, stehen dabei jedoch vor Hindernissen wie knappem Budget...
Die Frage, ab welcher Betriebsgröße sich eine CNC rechnet, stellt sich inzwischen nicht mehr. Das Angebot ist riesig, sodass selbst ein Einmannbetrieb eine passende Lösung findet. Egal, für welche Aufgaben ein Tischler und Schreiner die Maschine einsetzt, bietet die CNC-Technik die Möglichkeit, entscheidende Arbeiten zu erledigen, bevor sich das Team in der Werkstatt damit befasst.
Im Idealfall entsteht im Zuge der Angebotserstellung und/oder der Arbeitsvorbereitung ein virtuelles Werkstück, das sich als fotorealistisches Bild darstellen lässt. So sind die Stärken und die Schwächen der Konstruktion leichter zu erkennen. Das Objekt lässt sich dann auch gemeinsam mit dem Kunden verbessern. Vor allem geht es erst dann in die Produktion, wenn auch das letzte Detail geklärt ist. Diese Arbeitsweise hat viele Vorteile, für einige aber auch Nachteile.
Zunächst die Vorteile: Die Produktion läuft ohne Überraschungen nach Plan. Somit lassen sich auch Liefertermine leichter einhalten. Die Produktion kommt nicht ins Stocken, weil beispielsweise ein Geselle eine Stückliste schreiben muss. Das kommt natürlich auch der Leistungsfähigkeit des gesamten Betriebes zugute.
Die Leistungsfähigkeit nimmt zu
Die CNC fasst sonst an vielen Einzelmaschinen zu erledigende Arbeitsschritte in einen Maschinenzyklus zusammen und arbeitet exakter, schneller und zuverlässiger als konventionelle Maschinen.
Als Nachteil empfinden einige Tischler und Schreiner den Umstand, dass sich viele Arbeiten ins Büro verlagern, dass Konstruktionsprogramme zu kaufen und zu erlernen sind und sich nahezu alle gewohnten und bewährten Arbeitsabläufe im Betrieb ändern.
Alle Arbeitsabläufe ändern sich
Außerdem befürchten sie, dass die Mitarbeiter geistig weniger in die Aufträge eingebunden sind. Trotzdem können auch solche Betriebe eine CNC erfolgreich nutzen. Jedoch betrachten sie diese als eine der Standardmaschinen, die der Mitarbeiter nebenbei in der Werkstatt programmiert, genauso, wie er die Dickte einstellt. Parametrische Programme sorgen dabei für Effizienz und erleichtern diese Arbeit.
Für andere Tischler ist die CNC auf gar keinen Fall eine der Standardmaschinen. Sie digitalisieren den kompletten Betrieb rund um ihre CNC. Vor allem für kleine Betriebe ist hier das Nesting interessant. Sie konstruieren mit CAD/CAM oder Schrankgeneratoren und übergeben die Daten über das Nesting-Modul an die CNC. Barcodeetiketten organisieren danach alle weiteren Arbeiten – digitaler geht’s kaum.
Einsatzgebiete für die CNC
Die häufigste Anwendung der CNC-Technik bei Tischlern und Schreinern ist der Korpusbau. Dafür gibt es preiswerte, leistungsstarke und ergonomische Maschinen. Beliebt sind auch die größeren Universal-CNCs mit Traversentisch und 4- oder 5-Achsspindel. Eine immer größere Rolle spielen im Handwerk aber auch Spezialmaschinen, etwa für den Treppen- oder Fensterbau. –GM