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Was 3D alles mit sich bringt

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Was 3D alles mit sich bringt

Was 3D alles mit sich bringt
Die Collage zeigt Beispiele dafür, was mit 3D alles geht: die automatisierte AV, räumlich verzerrte Strukturoberflächen oder kunstvolle Schnecken aus Holz Illustration: dds Grafik
Wer in 3D plant, konstruiert und vielleicht sogar fertigt, muss nicht unbedingt Freiformteile herstellen. 3D bedeutet die komplette Übersicht mit allen Zusammenhängen. Damit lassen sich auch die AV automatisieren oder Handwerkerleistungen koordinieren.

 

Eine Zahl mit einem Buchstaben beflügelt nicht nur Kinobesucher, sondern auch Tischler, Schreiner und Planer: 3D. Die Dreidimensionalität passt perfekt in den Zeitgeist, weil sie die Grenzen des Denkens in Schnitten überwindet und Komplexeres zulässt. Der konventionelle Gestalter, Konstrukteur und Handwerker musste bisher in seinem Kopf zunächst eine oder mehrere Flächen zu einem räumlichen Gebilde extrapolieren. Die so gewonnene Vorstellung konnte er nur mit mühsamer Konstruktionsarbeit und handwerklichem Geschick in einen Entwurf, ein Möbelstück, einen Innenausbau oder sogar einen Treppenkrümmling umsetzen. Diese Arbeitsweise nennen wir heute 2D, selbst wenn das Endprodukt ein 3D-Meisterwerk ist.

Erst wenn der Computer die räumliche Vorstellung ersetzt, haben wir die 3D-Welt betreten. Mit Google Earth, erleben wir die Welt beispielsweise viel dreidimensionaler und wirklicher als im altmodischen Schulatlas mit Höhenlinien. Computerspiele, Animationen, Simulationen oder das 3D-Kino sind nur wenige Beispiele für die 3D-Welt im Alltag. Wir haben uns auch an 3D-Werkstoffe wie tief ausgebürstetes Altholz, strukturierte Vertäfelungen oder Holzimitate mit eingeprägten Poren gewöhnt.
3D macht natürlich nicht Halt vor der Werkstatt. CAD und CNC setzen sich hier durch und schaffen die Basis dafür. Das Denken und die Arbeitsweise erfolgt umgekehrt wie oben beschrieben, nämlich vom Volumen zur Fläche, beispielsweise vom Kubus zur Schrankseite mit komplexesten Bohrbildern für Auszüge, Scharniere oder Verbinder.
Es lohnt sich, die Frage zu stellen, welche Aspekte von 3D für Tischler und Schreiner relevant sind. Wie zu erwarten, ist neben den 3D-Werkstoffen zunächst die Freiformwelt zu nennen. Mit einer 3D-CAD-CAM-Software und einer 5-Achs-CNC lassen sich fantastische Skulpturen oder geschweifte Möbel fertigen. Treppenbausoftware generiert automatisch die CNC-Programme für hochkomplexe Krümmlinge. Wer so arbeiten möchte, darf Investitionskosten vor allem für Software und Schulung nicht scheuen. Auch derjenige, der keine Freiformteile, aber komplizierte Werkstücke mit Schifterschnitten, beispielsweise für Särge oder Bäckereitresen herstellt, fährt mit 3D und einer kleineren CNC mit Stellachse sehr gut.
Nun könnte man meinen, dass damit das Einsatzspektrum von 3D in der Schreinerei erschöpft sei. Nein im Gegenteil, die wohl häufigste Anwendung sind ganz normale Einrichtungen, etwa für das Wohnzimmer oder die Küche. Die 3D-Möglichkeiten erkennen frühzeitig Kollisionen, beschleunigen das Planen, erlauben fotorealistische Visualisierungen und eine automatisierte AV. Alle Bestelllisten, Fertigungsunterlagen und CNC-Programme erzeugt die 3D-Software per Mausklick. Hier profitiert auch derjenige, der eigentlich kein 3D braucht.
3D wird außerdem in ein paar Jahren eine sehr große Rolle im Objektgeschäft spielen. Unter dem Namen BIM (Building Information Modeling) werden 3D-CAD-Modelle alle Handwerkerleistungen koordinieren. Für große Ausbauprojekte sind hier enorme Rationalisierungseffekte zu erwarten. –GM
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