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Ecken und Kanten im Griff

Technik
Ecken und Kanten im Griff

Die Bearbeitung der Kantenüberstände wirkt sich unmittelbar auf die Qualität aus. Ist das Werkstück nicht rechtwinklig oder gibt es keine Kantenanleimmaschine, sind die Probleme vorprogrammiert. Abhilfe schaffen die Handmaschinen von Dr. Christoph Heßler Maschinensysteme.

Nachdem ein Schreinermeister über die immer wieder auftretenden Probleme bei Eckregalböden geklagt hatte, entwickelte Dr.-Ing. Christoph Heßler sein erstes Fräsgerät für die Längsüberstände nichtrechtwinkliger Platten.

Besitzer von Kantenanleimmaschinen ohne Kantenrunder und Hersteller von Sonderteilen mit spitzen und stumpfen Winkeln sehen sich mit der Aufgabe konfrontiert, eine angeleimte Kante zu bearbeiten. Das gilt ebenso für Einsteiger ohne Maschinenpark. Bei der Kantenbearbeitung kann die Produktivität trotz hohen handwerklichen Geschicks schnell sinken. Und besonders beim Drahtseilakt Eckenbearbeitung mit Säge und Stecheisen ist die Ausschussgefahr des fast fertigen Teils immer präsent. Genau für diese Aufgabenstellung der Kantenbearbeitung bieten die Eckenformer-Baureihen des Unternehmens neue Lösungen an. Die mobilen Fräsgeräte sind im Betrieb und auf der Baustelle flexibel einsetzbar und eignen sich sowohl für die Eckenbearbeitung der Stirnkanten als auch die Längskantenbearbeitung.
Vier Handgeräte im Programm
Zum Handmaschinenprogramm des Unternehmens gehören vier verschiedene Eckenformermodelle:
  • »MZ 100 90 F«. Ein Universalgerät zum Runden oder Fasen der Stirn- und Längskantenüberstände rechtwinkliger Werkstücke. Bei gerundeten Längskanten rundet die Maschine auch die Restecken an. Der Antrieb erfolgt je nach Modellwahl elektrisch oder für diejenigen, die das Kleinere und Leichtere bevorzugen, pneumatisch (Bilder 1, 2 und 3).
  • »MZ 02 90 F«. Ein elektrisches oder pneumatisches Spezialgerät für die Stirnkantenbearbeitung rechtwinkliger Platten. Radialanschläge verhindern das Einschlagen des Werkzeuges beim Resteckenrunden (Bilder 4, 5 und 6).
  • »MZ 02 135 F«. Ein elektrisches oder pneumatisches Spezialgerät für 135°-Ecken ohne Resteckenrundung (Bilder 7, 8 und 9).
  • »MZ 02 135 V«. Ein Spezialgerät für variable Winkel bis 135°. Das Gerät lässt sich für ein nachträgliches Resteckenrunden am Anlaufring umstellen. Da ein Elektromotor für die Winkelverstellung zu sperrig wäre, gibt es diesen Eckenrunder nur mit Pneumatikantrieb (Bider 10, 11 und 12).
Mit Führungshilfe
Die Eckenformer haben einen elektrischen oder pneumatischen Motor und als kennzeichnendes Merkmal eine Schwenk- (Bild 1) oder eine Linearführung (Bilder 4, 7, 10). Sie können je nach Anforderung trennen, bündigfräsen und runden oder fasen. Die Führung ist ausreichend stabil, um ein Geradhalten des Eckenformers zu gewährleisten und gleichzeitig ausreichend flexibel, um den Fräser mit Anlauflager oder Anschlägen im direkten Kontakt tastend am Werkstück zu führen. Dies wird mit steigender Plattendicke, beispielsweise beim Leichtbau mit Wabenplatten, immer wichtiger.
Für eine Eckenbearbeitung wird das zu bearbeitende Werkstück auf einer Unterlage waagrecht aufgelegt. Anschließend wird ein Führungselement (Bilder 2, 3, 5, 6, 8, 9, 10 und 12) mit einer Hand auf die Oberseite des Werkstückes aufgedrückt. Der Eckenformer kann mit nur dieser Hand gehalten werden und sofern noch nicht geschehen, mit der anderen Hand eingeschaltet werden. Das drehende, waagrechte Werkzeug wird durch Gleiten des Führungselementes auf der Werkstückoberseite in seine Startposition gebracht. Die Anschläge und das eventuelle Anlauflager werden ohne Wackler am Werkstück angelegt. Der Arbeitsgang kann sicher und verwacklungsfrei durchgeführt werden. Der Drahtseilakt Eckenbearbeitung wird entschärft. Zusätzlich zur Führung haben alle Eckenformer besondere Eigenschaften.
So hat das Universalgerät MZ 100 90 F (Bild 1) eine Varioauflage und einen Heßler-Anschlag (Bilder 1 und 3). Mit der Varioauflage erfolgt eine werkzeuglose Umstellung der Auflagefläche von der Längskantenbearbeitung mit senkrechter Werkzeugachse auf die Betriebsart Eckenbearbeitung mit waagrechter Werkzeugachse. Die Führung ist durch den stabförmigen Heßler-Anschlag realisiert, der umsteckbar in einem Führungslager gehalten wird, das gleichzeitig Griff ist.
Das Spezialgerät MZ 02 90 F (Bild 4) für das Stirnkantenrunden an 90°-Standardteilen verfügt zusätzlich zu einer Linearführung über Radialanschläge, die einzeln für Ober- und Unterseite eingestellt werden können. Damit wird das Überrollen des Anlauflagers auf die Unter- und Oberseite begrenzbar (Bilder 5 und 6). Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn das nachträglich anzubringende Radiusprofil in seiner Lage von dem vorher mit der Kantenanleimmaschine aufgebrachten Radius der Nachbarkanten abweicht und sich deshalb Abdrücke bilden können.
Mit dem Eckenformer MZ 02 135 F (Bilder 7, 8 und 9) werden an sonst fertigen Arbeitsplatten überstehende Kantenstreifen am 135°-Winkel in einem ersten Arbeitsgang abgetrennt (Bild 8) und in gleicher Arbeitsstellung anschließend bündig gefräst (Bild 9).
Für Plattenkonturen mit variablen Winkeln bis 135° eignet sich der vielseitige Eckenformer MZ 02 135 V (Bilder 10, 11 und 12). Das Gerät mit Pneumatikantrieb bearbeitet mit seiner Spezialführung nicht nur spitz- (Bild 11) oder stumpfwinklige (Bilder 10 und 12) Ecken, sondern auch geschweifte Werkstücke. So lassen sich beispielsweise Betthäupter oder entsprechende Büromöbel an der Ecke von Rundbogen und Geradseite bündig fräsen und die Restecken an den Ober- und Unterseiten mit dem Radiusprofil des Fräsers abrunden (Bild 12).
Fazit
Christoph Heßler entwickelte seine Eckenformer stets für konkrete Aufgabenstellungen. Inzwischen ist das Programm zu einem erprobten Baukasten herangewachsen. Mit einem Eckenformer erzielt der Tischler und Schreiner eine verbesserte Fräsqualität, mehr Arbeitssicherheit und insgesamt effizientere Arbeitsabläufe. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte direkt an die Tischler und Schreiner.
Dr. Christoph Heßler Maschinensysteme 32312 Lübbecke Tel.: 05741 2964-05, Fax: -06 www.c-hessler.de

Kompakt Dr. Christoph Heßler Maschinensysteme
Das 2003 von Dr.-Ing. Christoph Heßler gegründete Unternehmen ist spezialisiert auf die Kantennachbearbeitung. Das Produktprogramm umfasst sowohl handgeführte Eckenformer als auch stationäre Lösungen einschließlich zugehöriger Sonderwerkzeuge. Der Vertrieb erfolgt in direktem Kontakt mit dem Endkunden.
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