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Bögen von der Stange

Technik
Bögen von der Stange

Rundbogenfenster lassen sich nicht ohne Weiteres in eine Produktionslinie integrieren. Meistens kommen Fräsgeräte oder ein BAZ zum Einsatz. Das Stabbearbeitungszentrum Conturex spuckt Rahmen für Rahmen gerade oder gebogene Friese aus.

Das Stabbearbeitungszentrum »Conturex« von Weinig hat besonders bei den Fensterbauern viele Anhänger gefunden. Inzwischen ist die zweite Generation auf dem Markt. Die erste Generation, die Conturex 1, war als Auslegermaschine konzipiert. Für die Conturex 2 wählten die Weinig-Konstrukteure die schwerere Portalbauweise. Hier führt die CNC-Steuerung den Absaugstutzen direkt zum Werkzeug und Werkstück.

Die Modelle Conturex 225 und 226 sind Zweiportalanlagen, die bis zu drei Teile gleichzeitig bearbeiten können. Mit der Conturex 2 lassen sich auch sehr komplizierte Aufgaben sehr rationell und ohne Vorrichtungen erledigen. Ein Beispiel dafür ist die Fertigung von Bogenteilen. Dieser Bereich galt aufgrund seiner Komplexität als reine Domäne des klassischen Bearbeitungszentrums.
Die Conturex 2 fräst alle Bogensegmente samt Glasleiste in einem Durchlauf. Der Maschinenführer hat keine Spannelemente zu positionieren. Er legt lediglich die Holzteile in das Einlaufmagazin ein und entnimmt zwischendurch die Glasleisten.
Es geht auch ohne Rohbögen
Die Rohbogenproduktion kann komplett entfallen. Das Rohteil (Ausgangswerkstück) wird von der Bogenkontur abgeleitet, meist im Fensterbauprogramm oder manuell per Aufriss. Aus den rechtwinkeligen und ausgehobelten Teilen werden dann die Glasleisten hergestellt. Anschließend werden Gehrungen bzw. Winkel in Form von Minizinken- oder Verleimprofilen und die Innen- und Außenbearbeitungen gefräst.
Die ausgehobelten und rechtwinkeligen Einzelteile für die Bogen werden ohne Umrüsten der Maschine direkt hinter oder vor den Geradteilen zugeführt. Dadurch ist eine konsequente rahmenweise Fertigung gewährleistet. Nachdem die Glasleiste profiliert und ausgetrennt ist (bleibt an kleinen Stegen am Holz stehen), wird diese entfernt und das Bogenteil zur Fertigprofilierung nochmals der Maschine zugeführt. Übrigens haben die Glasleisten den exakt benötigten Radius. Der Zerspanungsverlust des Trennfräsers wird verrechnet. Vor allem bei kleinen Radien wirkt sich dies sehr positiv aus.
Bisher sind zwei unterschiedliche Herstellungsverfahren für Bogenfenster üblich: die manuelle Fertigung mit einem Rundbogenfräsgerät und einer Tischfräse sowie die Komplettbearbeitung auf einem herkömmlichen Bearbeitungszentrum. Die Tabelle Bogenherstellung mit Glasleisten stellt die Arbeitsschritte der einzelnen Verfahren gegenüber. Die manuelle Herstellung erweist sich als zeit- und arbeitsintensiv.
Rahmenweise Fertigung
Die Produktion auf dem Flächen-BAZ ist zwar komfortabler, aber immer noch aufwendig. Vor allem hohe Rüstzeiten schlagen hier zu Buche. Die Herstellung der Bogensegmente auf dem CNC-Stabbearbeitungszentrum Conturex weist im Vergleich dazu einige Vorteile auf:
  • keine Rohbogenherstellung
  • exakter Radius der Glasleiste
  • kein Nachfräsen der überfälzten Glasleiste
  • rahmenweise Fertigung (gerade Teile und Bogensegmente hintereinander)
  • kein Umrüsten der Maschine
  • keine Maschinenstopps
  • Segmentbearbeitung in hoher Qualität
Die Fensterbau-Softwarehäuser bieten Module für Bogenfensterherstellung an. Über eine definierte Schnittstelle lassen sich die Daten für die Conturex aufbereitet und online als Arbeitsliste an die Maschine übergeben. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, über ein CAD/CAM-System die bogenförmigen Segmentteile zu generieren und über eine Weinig-Nexus-Schnittstelle die Teile zu fertigen.
Michael Weinig AG 97941 Tauberbischofsheim Tel.: (09341) 860, Fax: 7080 www.weinig.com
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