Beim Einbauen von Türzargen aus Holz gibt es immer wieder Diskussionen über die Fragen:
Sollen/dürfen Holzumfassungszargen direkt auf dem Boden stehend oder mit vertikalem Abstand montiert werden?
Sollen/müssen Holzumfassungszargen am Boden dauerelastisch versiegelt werden?
Nach DIN 18101 (Türen für den Wohnungsbau aus Holz und Holzwerkstoffen – Türblattgrößen, Bandsitz und Schlosssitz – gegenseitige Abhängigkeit der Maße) beginnt die Maßkette an der Oberkante fertiger Fußboden (OFF). Das bedeutet, dass die Zarge zunächst direkt auf dem Boden steht. Für den Fall, dass mit Feuchte von unten gerechnet werden muss, oder der fertige Boden später öfter feucht gereinigt werden soll, empfiehlt sich eine Abdichtung der Zargenunterkante! Hierzu wird die Zarge mit bis zu 3 mm Abstand zum Boden montiert und der Spalt später mit einem geeigneten dauerelastischen Dichtstoff versiegelt. Siehe hierzu auch die Empfehlung in der ifz info TU-02/2 Abs. 3.2 (www.ift-rosenheim.de/web/ifz)
Von der Versiegelung von auf dem Boden stehenden Zargen (Version 1) ist abzusehen, weil diese Versiegelung nicht lange halten wird – ein Abriss der Fuge ist vorprogrammiert.
Achtung! Wenn die Zarge mit einem Abstand zum Boden montiert wird (Version 2), vergrößert sich automatisch auch die Bodenluft! Diese soll nach DIN 18101 etwa 7 mm sein. Das bedeutet, dass die Zarge ggf. vor Ort etwas eingekürzt werden muss.
Karl Jungblut, Schulungsleiter von Jeld-Wen Deutschland in Oettingen. Er führt Montage- und Praxisschulungen im Bereich Türen und Zargen durch und hilft Handwerkern in allen Bereichen von Sonder- und Funktionstüren weiter. www.jeld-wen.de