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Nützliches Paar

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Nützliches Paar

Das Möbelstück fällt dem Besucher bereits beim Betreten der Wohnung ins Auge. Dass es sich um eine Treppe handelt, nimmt er dabei zunächst gar nicht wahr. Architekt Peter Kuchenreuther verwendet einen Schrank als Treppenbrüstung.

Der Architekt Peter Kuchenreuther in Marktredwitz fasste das zweite Obergeschoss und den neu ausgebauten Dachraum eines städtischen Gründerzeithauses im bayrischen Marktredwitz im Fichtelgebirge zu einer großzügigen Maisonette-Wohnung zusammen. Dazu entwarf er ein unkonventionelles, multifunktionales Treppenmöbel. Die Marktredwitzer Schreinerei Matthias Pausch setzte den Entwurf um.

Das Möbelstück fällt dem Besucher bereits beim Betreten der Wohnung ins Auge. Dass es sich um eine Treppe handelt, nimmt er zunächst gar nicht wahr: Links von der Eingangstür befindet sich ein raumhoher Garderobenschrank mit Spiegeltüre, der sich erst beim Blick von der anschließenden Küche aus als Kopfseite einer wesentlich größeren Gesamtkonstruktion entpuppt.
Schiebt man im Inneren des Garderobenschrankes die Jacken und Mäntel beiseite, öffnet sich ein Durchstieg zum verbliebenen Raum unterhalb des Treppenlaufes: ein vielfältig nutzbarer Abstellraum.
Die Möbelfront wurde um die Ecke geführt, sodass der gesamte Raum unterhalb des Treppenlaufes glattflächig verkleidet ist. Die Ahorn-Holzfront mit betonten Fugen verbirgt mehr als der Anschein erahnen lässt: im schlanken, abgeschrägten Brüstungsbereich Stauflächen geringer Tiefe für allerlei Kleinkram, unterhalb des diagonal verlaufenden Treppenlaufs tiefere Stauräume. Auch eine Kindergarderobe fand hier Platz, für ihre kleinen Nutzer in erreichbarer Griffhöhe angeordnet.
Raumseitig in die Front eingefügt findet sich ein displayartiges, offenes Fach – quadratisch in der Ansicht und rot lackiert ein Eye-Catcher. Edelstahl-Rundstangen als Öffnungsgriffe geben in Kombination mit dem Fugenraster dem Möbel eine vertikale Ausrichtung.
Der Treppenlauf selbst verbindet gestalterisch seine Konstruktion als Stahlwangentreppe mit einzeln aufgesetzten Trittstufen aus massiver Eiche. Durch diesen Kontrast wird einerseits die Treppenfunktion betont, andererseits für Kontinuität in dem von Holz geprägten Raum gesorgt. Nicht zuletzt findet sich das Material in Form massiver Dielen auch im Boden der Küche wieder.
Nach einem dreistufigen Antritt und einem quadratischen Podest in der Raumecke, führt ein gerader Lauf entlang der Wand von der Küche ins Schlafgeschoss. In die Rückwand eingelassene Rundleuchten erhellen nachts die Treppenstufen.
Obwohl es sich hier rein konstruktiv schlichtweg um eine an Wand und Boden befestigte Stahlwangentreppe und ein davon losgelöst um diese angeordnetes Möbel handelt, könnte gestalterisch betrachtet die Verschmelzung größer kaum sein. Hierzu trägt nicht nur die Verschränkung der beiden über Eck geführten Elemente Treppe und Möbel bei, sondern auch die Gestaltung der Treppenbrüstung: abgeschrägt folgt sie dem Treppenverlauf, selbst schmal ausgeführt, erwächst sie aus wesentlich tieferen Korpussen, die ein Stück weit unter den Lauf ragen. Johannes Kottjé

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Autor: Architekt Johannes Kottjé stellt in einer dds-Serie Beispiele aus seinem Buch »55 Treppen für Wohnhäuser« vor.
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