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Fenster der vierten Art

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Fenster der vierten Art

Ein neuer Fensterwerkstoff könnte in Zukunft den etablierten Materialien Konkurrenz machen: Faserverbundkunststoff. In Dänemark wurde jetzt aus diesem Material ein extrem schlankes und dabei hoch isolierendes Fensterprofil entwickelt.

Jörg Zinßer

Das neue Fenster, von dem bislang nur Prototypen existieren, entstand im Rahmen des Entwicklungsprogramms „Fenster der Zukunft für Häuser der Zukunft“, das die dänische Stadterneuerungsorganisation SBS durchgeführt hat. Auftraggeber war der Grundjernes Investeringsfond – zu Deutsch: Investitionsfond der Grundbesitzer. Dieser Fonds fördert die technische Weiterentwicklung von Fenstern, mit dem Ziel, für die in den nächsten Jahren anstehende Sanierungswelle gerüstet zu sein. Konstruiert wurden die Fenster von dem dänischen Hersteller Pro-Tec Vinduer in Kooperation mit dem Architekturbüro Friis & Moltke.
„Der Entwicklungsauftrag war für uns ein Anlass, in vollkommen neuen Bahnen zu denken“, so Pro-Tec-Geschäftsführer Bjarne Haulrik. „Gemeinsam mit den Architekten beschlossen wir, von Grund auf neu anzufangen, statt an bekannten Profilen und Produkten nachzubessern. Wir machten uns auf die Suche nach einem Material, das alle Eigenschaften besitzt, die Fenster idealerweise brauchen.“ Solch ein Material fand man beim dänischen Unternehmen Fiberline Composites, einem der weltweit führenden Hersteller von Profilen aus Faserverbundkunststoff (FVK). Fiberline Composites setzt in der Produktion auf Hightech: Mittels „Pultrusion“, einem Durchlaufverfahren zum Zusammenführen mehrerer Materialkomponenten, werden maßgeschneiderte Profile für zahlreiche Anwendungsbereiche hergestellt. Meist kommt es dabei auf hohe Festigkeit, Steifheit, Haltbarkeit und Isolierfähigkeit an sowie auf geringes Gewicht. Glasfaserverstärkter Kunststoff (GVK) ermöglicht sehr schlanke, das Pultrusionsverfahren sehr komplexe Profile. Damit gelang es, ein Fenster mit bisher unerreichter Eleganz und Funktionalität zu bauen.
Eines der wichtigsten Entwicklungsziele war das Vermeiden von Wärmebrücken; auch in Neubauten verschwindet ein großer Teil der Heizenergie durch Fenster und Türen. Diese Wärmeverluste entstehen vor allem durch mangelhaft isolierende Rahmen und Einfassungen. Bjarne Haulrik: „Bei unserem neuen Fenster braucht sich niemand mehr um Kondenswasser zu kümmern, und die Heizkosten fallen auch wesentlich niedriger aus. Glasfaserverstärkter Kunststoff verhindert die Entstehung von Wärmebrücken und bewirkt mit seiner guten Dämmung für die gesamte Fensterkonstruktion einen U-Wert von 1,3 W/m2K. Damit greifen wir den neuen Bauvorschriften und der Senkung des derzeit geforderten U-Werts von 1,8 W/m2K vor.“ Aber das GFK-Fenster hat noch mehr Vorteile: Es kann weder rosten noch verfaulen. Extrem hohe Haltbarkeit wird mit einem Minimum an Instandhaltungsaufwand erreicht. Anstriche – zur Farbgebung – haften hervorragend auf dem Kunststoff.
Derzeit existieren von dem Fenster nur Prototypen. Mit dem Verkaufsstart rechnet Pro-Tec aber noch vor Ende 2005. „Dieses Fenster ist die ideale Ergänzung unseres Lieferprogramms“, schließt Bjarne Haulrik, „und das in jeder Beziehung: ob es nun um Design, Lichteinfall, Funktionalität, Isolierfähigkeit oder Haltbarkeit geht. Mit seinen schlanken Sprossen und großen Lichtdurchtrittsflächen ist es für Altbauten und Neubauvorhaben gleichermaßen geeignet. Dass es dann auch noch 25 Prozent weniger wiegt als herkömmliche Fenster, wird die Handwerker freuen. Da alles für GFK spricht, wird sich dieses Material meines Erachtens in Zukunft als bevorzugtes Baumaterial für Fenster, Türen etc. durchsetzen.“

Pro-Tec Vinduer A/S
DK 7500 Holstebro Tel.: (0045-9741) 30-77 Fax.: (0045-9741) 30-60 www.pro-tec.dk www.pro-tec.dk www.pro-tec.dk
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