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Der Scanner sieht alles

Fensterlackierung mit Roboter
Der Scanner sieht alles

Für einen Fensterbauer in der Schweiz hat Anlagenbauer Range + Heine erstmals Lackierroboter mit 3D-Teileerkennung im Durchlauf realisiert.

»Lackierroboter mit 3D-Erkennung sind die Zukunft in der Roboterlackierung«, ist sich Claudia Max-Heine sicher. Erste Erfahrungen mit der 3D-Erkennung hat die Geschäftsführerin des Anlagenbauers Range + Heine aus Winnenden nun bei einem Projekt für den Fensterbauer Von Euw in der Schweiz gesammelt. Die Gesamtplanung der Oberflächenanlage kam von Linus Oehen von der Tre Innova AG.

Range+ Heine entwickelte gemeinsam mit dem Roboterhersteller CMA die Teileerkennung weiter und rüstete zwei Lackierroboter damit aus. Aus der bisherigen 2D-Erkennung mit Tiefen- und Schräglagenerkennung wurde eine 3D-Erkennung. Beim Durchfahren des Scanners werden die an der Traverse hängenden Werkstücke direkt erfasst. Es wird keine Datenübernahme der Teilegeometrie über eine externe Schnittstelle benötigt. Die Scannerleiste ist mit Sensoren ausgestattet, die auch die dritte Dimension, also die Tiefe des Teiles, miterfassen. Bei Von Euw werden die Elemente für den Transport an Spitzhaken befestigt und hängen dadurch nicht immer ganz im Lot. Durch die 3D-Erkennung ist gewährleistet, dass der Roboter stets parallel zur Werkstückoberfläche lackiert.

Weniger Lackverbrauch

Beide Lackierroboter sind mit einem automatischen Farbwechsel ausgestattet und verfügen über eine Pistolenreinigungsstation mit Wasserbad. Zur exakten Steuerung von Pumpendruck und Zerstäuber- bzw. Hornluft wurde ein Zusatzmodul von CMA eingesetzt, das sog. »CAPV«. Damit können die genannten Parameter an das verwendete Lacksystem bzw. die Teilegeometrie angepasst werden. Dies erlaubt eine werkstück- beziehungsweise chargenoptimierte Lackierung und reduziert den Lackeinsatz.

Durch den optimierten Abstand der Lackierpistole zum Werkstück konnten auch die Düsensprühbreiten erheblich reduziert werden, was den Overspray verringert und zu einem niedrigeren Lackverbrauch führt. In der Spritzkabine kam ergänzend das »Ecola«-Vorabscheidesystem von Range + Heine zum Einsatz, ausgeführt als klappbare Türen. Der Vorabscheider besteht aus drei Ebenen gelochter Polypropylenplatten, die versetzt hintereinander aufgebaut sind. Bereits die erste Ebene fängt einen großen Teil des Oversprays auf. Die Belastung der Verbrauchsfilter wird durch dieses System erheblich reduziert. Somit reduziert sich der Aufwand für den Filterwechsel und die Filterkosten sinken.

Geflutet werden die Teile bei Von Euw auf einer »Flowcomat A«-Anlage mit halbautomatischem Farbwechsel für vier Farben. Drei Lasurfarben und eine weiße Grundierung stehen immer zur Verfügung. Ausgestattet ist die Flutanlage mit zwei separaten Pumpen, sodass beim Farbwechsel von Weiß auf Lasur bzw. umgekehrt die jeweilige Pumpe nicht gespült werden muss.

Erfolgreiches Pilotprojekt

Die Anlage läuft jetzt ein halbes Jahr. Adi von Euw ist rundum zufrieden und fasst seine Erfahrungen so zusammen: »Den Mut zu haben, als Anwender die erste Anlage mit 3D-Scanner zu installieren, hat sich gelohnt. Auch der hochflexible Farbwechsel und die wiederholbaren guten Beschichtungsergebnisse haben mich überzeugt.« Auch für Claudia Max-Heine ist es ein erfolgreiches Projekt. »Das Thema 3D-Erkennung wird uns weiter beschäftigen«, so die Geschäftsführerin: » Zukünftig wird diese Teileerkennung insbesondere bei Kunden eingesetzt werden, deren Werkstücke durch eine besondere Tiefe, Geometrie bzw. Vielfalt gekennzeichnet sind.« –HJG


Steckbrief

Anwender: Von Euw Fenster AG, CH-Rothenthum, www.voneuw.ch

Anlagenplanung: Tre Innova AG, CH-6331 Hünenberg, www.treinnova-treuhand.ch

Lackierroboter, Flutanlagen: Range + Heine GmbH, Winnenden, www.range-heine.de

Spritzkabine: e.Luterbach AG, CH-6024 Hildisrieden, www.luterbach-ag.ch

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