Brandschutzbestimmungen führen zu manch lukrativem Auftrag für Trocken- und Innenausbauer. So auch bei diesem Beispiel in meinem heimatlichen Gemeindezentrum mit integriertem Kindergarten. Die Erweiterung der Kita verlangte die Ausweisung des zweiten Treppenhauses als Fluchtweg. Der im Treppenhaus befindliche Zählerkasten musste deshalb mit einer F30-Brandschutzverkleidung eingehaust werden. In Abstimmung mit dem Elektriker und dem Bauleiter wurden so schnelle 3000 Euro durch den Trockenbauer für die etwa 8 m² Flächenverkleidung mit zwei herausnehmbaren Revisionsöffnungen akquiriert. Fatal dabei, dass zwar die Revisionsklappen die Anforderungen an den Brandschutz meistern, der Zugriff und die Austauschoption für alle Sicherungsautomaten verunmöglicht wurde. Drei Jahre nach Fertigstellung entdeckte der Energieversorger das peinliche Handwerkerwerk. Ein erstes Angebot zur Korrektur der Verkleidung und des Anschlusses an die neuesten Richtlinien, beläuft sich auf über 10 000 Euro. Künftig werden die beteiligten Handwerker hoffentlich daran denken, dass Sicherungsautomaten auch bedient werden wollen.
Hubert Neumann, dds
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Sind 15 cm ein Muss?
