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An einem Strang und dennoch flexibel

Technik
An einem Strang und dennoch flexibel

Schreinermeister Josef Eibl hat sich intensiv mit den verschiedenen Absaugsystemen befasst und in eine sehr flexible, exakt auf den Betrieb zugeschnitten Anlage investiert. Er berichtet über sein Vorgehen und die Erfahrungen, die er dabei sammelte.

Meine Schreinerei im bayerischen Aham bei Dingolfing beschäftigt 18 Mitarbeiter, die großen Wert auf das Design und die handwerkliche Ausführung ihrer Produkte legen. In Zusammenarbeit mit Dieter Stojan und seinem Kollegium der Meisterschule für das Schreinerhandwerk in Ebern/Unterfranken suchten wir das für unseren Betrieb richtige Absaugsystem.

Für die technische Auslegung einer Absauganlage gibt es viele Orientierungshilfen, u.a. die Vorschriften und Regeln der Holz-Berufsgenossenschaft wie auch beispielsweise Empfehlungen zur Auslegung von Absauganlagen für Holzstaub und -späne des VDMA. Für die ökonomische Seite – Energieverbrauch und zukünftige Flexibilität des Systems für Maschinenumstellungen bzw. -erweiterungen – ist man ausschließlich auf die Angaben und Beratung des Anlagenherstellers angewiesen. Neben der Grundanforderung saubere Arbeitsplätze sowie der Konformität mit dem Regelwerk der HBG legten wir besonderen Wert auf eine qualitativ hochwertige Ausführung bei professioneller Abwicklung. Verbindliche Angaben zum Energieverbrauch und die zukünftige Möglichkeit, mit geringem Aufwand individuelle Erweiterungen bzw. Änderungen an der Absauganlage vornehmen zu können, waren unsere wichtigsten Entscheidungskriterien.
Klare Vorgaben in der Ausschreibung
Jeder Anbieter erhielt die gleichen Vorgaben, bestehend aus Maschinenstellplan, Bauplan des Gebäudes sowie eine tabellarische Liste sämtlicher Maschinen einschließlich der notwendigen Absaugdaten. Zusätzlich fügten wir die Daten von in absehbarer Zeit anzuschaffenden Maschinen an, damit diese bereits bei der Auslegung der Anlage berücksichtigt werden konnten.
In dieser Phase reduzierte sich bereits der Kreis potenzieller Anbieter enorm. Zwar bewegten sich bei der Leistungsauslegung fast alle Angebote im selben Rahmen, bei der Beratung jedoch waren gravierende Unterschiede festzustellen. Das Thema Energieeinsparung wurde von den meisten Anbietern ignoriert, die Berücksichtigung eines zukünftigen Ausbaues bzw. eine Veränderung der Absauganlage wurde auch von den meisten galant umgangen. Lediglich ein Angebot konnte auf Anhieb überzeugen: Klare Gliederung, CAD-Plan, technische Unterlagen und eine Rentabilitätsrechnung. Dies war jedoch der Anbieter mit dem höchsten Preis. Drei Kriterien waren für uns entscheidend:
  • geringer Energieverbrauch in allen Lastphasen
  • höchstes Maß an Flexibilität für die Zukunft
  • vorliegende Erfahrungen bei industriellen Großanlagen
Unter konsequenter Berücksichtigung dieser Kriterien fiel unsere Entscheidung auf das Absaugsystem des österreichischen Herstellers Scheuch. Hier werden alle Maschinen spinnenartig an nur ein zentrales, meist in der Mitte der Produktionshalle verlaufendes Hauptabsaugrohr angeschlossen (Monostrang). In unserem Fall war dies besonders optimal, da eine Gruppenabsaugung unsere Absicht, eine Deckenheizung zu installieren, aufgrund der zahlreichen Deckenrohre zunichte gemacht hätte.
Energieverbrauch passt sich der Maschinenauslastung an
Pneumatische Schieber öffnen sich beim Betrieb der jeweils abzusaugenden Maschine automatisch, wobei die Mindestluftgeschwindigkeit von 18 m/s unberücksichtigt bleibt. Sollte die Luftgeschwindigkeit zu stark abfallen, kommen Strahlinjektoren zum Einsatz, die externe Luft einblasen und den Spänetransport von Injektor zu Injektor bis zur Filteranlage sicherstellen. Dadurch ist es möglich, nur soviel Luft abzusaugen, wie es aufgrund des Betriebszustandes (Gleichzeitigkeitsfaktor) notwendig ist. Bei einer Auslastung zwischen 100 und 15 Prozent des Maximalwertes arbeitet die Absauganlage energieoptimiert.
Auch für zukünftige Anforderungen und Erweiterungen der Produktion und somit der Absauganlage ist eine Kostenoptimierung sichergestellt, da nur ein minimaler Aufwand für die Rohrleitung von der neuen Maschine zum Hauptabsaugrohr notwendig ist.
Absaugung passt sich problemlos verändertem Fertigungsfluss an
Die bereits mehrmals vorgenommenen Veränderungen im Verlauf der letzten Jahre waren eine Angelegenheit von wenigen Stunden, mitunter haben wir sogar nur die Mittagspause dazu benötigt. Dieses System gestattet somit die Platzierung unserer Maschinen nach dem Aspekt eines rationellen Fertigungsflusses und nicht danach, wie es eine Ver- und Entsorgung der Maschine zulassen würde. Wie einfach eine Anpassung des Absaugsystems an eine veränderte Maschinenaufstellung und wie gering der materielle Aufwand dabei ist, haben wir bereits mehrere Male erfahren.
So hatten wir beispielsweise eines Tages einen neuen Kreuzschliffautomaten, ein CNC-Bearbeitungszentrum und eine Plattensäge zu integrieren. Unser Absauganlagen-Lieferant recherchierte die entsprechenden technischen Daten (Luftmenge, Mindestluftgeschwindigkeit, Absaugschnittsstellen usw.) beim Maschinenhersteller, definierte die zusätzlich benötigten Rohrteile einschließlich optimaler Neuauslegung (z.B. Metallschlauch) per Angebot, lieferte binnen weniger Tage und erledigte die Anschlussarbeiten während der laufenden Produktion: „Eingezapft war während der Mittagspause.“
Scheuch hat die Termine für Montage, Inbetriebnahme sowie Abnahme im Rahmen der Vereinbarung eingehalten, flexibel und rationell in der Abwicklung, kulant bei unvorhersehbaren, gewerksbedingten Änderungen. Die Messergebnisse der Holz-BG waren identisch mit denen vom Anlagenhersteller, die Anlage wurde ohne Mängel bestätigt und abgenommen.
Sie ist jetzt seit fünf Jahren ohne eine Sekunde Ausfall in Betrieb.
Der höhere Preis bei der Anschaffung hat sich im Verlauf der wenigen Jahre durch energieoptimierte Anpassung an verschiedene Leistungsbedarfe beim Betrieb sowie – für die meisten Handwerksbetriebe von besonderer Bedeutung – minimalem Adaptierungsaufwand bei Änderungen längst amortisiert. Bei dem Absaugsystem „Sepas“ von Scheuch schätzen wir besonders, dass sich diese Anlage unseren Anforderungen anpasst und es nicht umgekehrt der Fall sein muss.

Kontaktadresse
Scheuch GmbH
Weierfing 68,
A-4971 Aurolzmünster
Tel.: +43 (77 52) 905-0
Fax: -370
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