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Steigender Ölpreis verschärft Konkurrenz um Holz

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Steigender Ölpreis verschärft Konkurrenz um Holz

Steigender Ölpreis verschärft Konkurrenz um Holz
Mit steigenden Ölpreisen wird der Rohstoff »Holz« knapp
In einer Studie haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter der Leitung der Technischen Universität München (TUM) anhand von drei Erdölpreis-Szenarien untersucht, wie sich Holzaufkommen und -nachfrage in Bayern bis 2035 entwickeln und welche Auswirkungen sich daraus ergeben könnten. Ziel war es, detaillierte Kenntnisse über eine effiziente und nachhaltige Nutzung des Rohstoffes Holz bereitzustellen, um damit Entscheidungen auf politischer und betrieblicher Ebene zu unterstützen.

Die Studie betrachtet drei Preisszenarien: ein Basis-Szenario (A0) mit gleichbleibendem Erdölpreis, ein Szenario (A50), das von einer 1,5-fachen Erdölpreissteigerung ausgeht und ein Szenario (A100), bei dem eine doppelte Erdölpreissteigerung unterstellt wird.
In den beiden Preisanstiegs-Szenarien sinkt die Holzernte im Vergleich zum Basisszenario, weil Waldbesitzer – ähnlich wie Aktionäre – zunächst auf bessere Preise warten, bis sie ihr Holz auf den Markt bringen. Anteilig verkaufen die Waldbesitzer mit steigendem Ölpreis ihre Holzsortimente vermehrt als Energieholz und weniger als Industrieholz für Holzwerkstoffe oder Papier. Gleichzeitig wächst mit steigendem Ölpreis der Gesamtbedarf an Holzenergie.
In den Szenarien wird also deutlich, dass Holz insgesamt knapp wird: Um den Energieholzbedarf zu decken, sind deshalb höhere Pelletimporte erforderlich. Der Anteil der energetischen Nutzung von bayerischem Holz steigt von 46 Prozent bei gleichbleibendem Ölpreis auf 54 Prozent bei einem Preisanstieg auf das Doppelte.
Auf der anderen Seite kommt es bei der stofflichen Verwertung von bayerischem Holz teilweise zum Rückgang bei Kapazität und Produktion – auch wenn die verarbeitende Industrie technische Neuerungen einführt oder die Auslastung reduziert. Das geringere Produktangebot für die stoffliche Nutzung müsste durch Holzproduktimporte oder Ersatz durch Produkte aus anderen Werkstoffen gedeckt werden.
In ihrer Studie betrachteten die Wissenschaftler die Holznutzung als ein System, wie Projektleiterin Prof. Gabriele Weber-Blaschke erläutert: »Die Frage, ob eine Holzheizung oder ein Holzhaus nachhaltiger ist, lässt sich nicht beantworten. Denn beide sind Teil der gleichen Rechnung.«
An einem Beispiel erläutert die Wissenschaftlerin, wie das zu verstehen ist: Wenn alles verfügbare Holz verheizt würde, müssten beim Hausbau die nachwachsenden Rohstoff durch weniger nachhaltige Materialien wie Stahl oder Ziegel ersetzt werden. In der Gesamtbilanz habe dies aber keine Auswirkungen. Zwar steige mit dem Einsatz von Nicht-Holz-Alternativen wie Stahl oder Beton im Bauwesen der Ausstoß von Treibhausgasen, da die Holzenergie jedoch fossile Brennstoffe ersetze, bleibe der Ausstoß von Klimagasen insgesamt annähernd gleich.
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