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Intelligente Evolution

Die Möbelindustrie blickt optimistisch in die Zukunft
Intelligente Evolution

Die Inlandsnachfrage nach Möbeln made in Germany geht zurück, dafür boomt der Export. Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie erläutert, warum die Branche optimistisch in zu Zukunft blickt.

Die Inlandsnachfrage nach Möbeln gab 2017 infolge der Abkühlung der Baukonjunktur und der sinkenden Zahl der Baugenehmigungen nach, aber die Auslandsumsätze der deutschen Möbelhersteller konnten zulegen. Bei Möbeln made in Germany punkten gutes Design, hohe Qualität, eine nie dagewesene Variantenvielfalt und nicht zuletzt die Lieferzuverlässigkeit unserer deutschen Hersteller. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass 35 Prozent der im vergangenen Jahr in Deutschland verkauften Möbel aus deutscher Produktion stammen. Deutschland hat 5 Prozent Anteil an der weltweiten Möbelproduktion und ist damit nach China, den USA und Italien an vierter Stelle. Eine beachtliche Position, die es zu verteidigen gilt. Einmal als Produktionsstandort für Möbel, dann aber auch für die Garantie der oben aufgezählten Faktoren.

Die deutsche Möbelindustrie blickt verhalten optimistisch in die Zukunft. Weltweite Handelsströme nehmen weiter zu und das deutsche Möbel mit seinem guten Image wird seinen Stellenwert ausbauen. Dieser Ausbau wird nicht nur im hochwertigen Preisbereich stattfinden. Wir können mit unseren Angeboten längst in der Mitte des Marktes mithalten. Unser Partner, der Möbelhandel, wird durch attraktive Inszenierungen die Lust am Einkauf weiter anspornen und findet dabei viel Unterstützung bei den Herstellern, die oft starke Präsentationskonzepte anbieten. Derzeit gibt es in Deutschland 41 Millionen Haushalte. Tendenz steigend, denn es gibt immer mehr Single- und Zweipersonenhaushalte, die sich auch alle einrichten wollen und müssen.

Positive Rahmenbedingungen

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind global positiv. Beim Möbelkauf geht es im privaten Leben vorwiegend um Konsum und die damit verbundenen Kosten. Im sogenannten Objektgeschäft erkennen die Entscheider zunehmend den Aspekt der langfristigen Investition. Im Zusammenhang mit dem Nachwuchs- und Fachkräftemangel wird die Büroeinrichtung für die raren Bewerber mancherorts schon zum ausschlaggebenden Faktor.

So weit die positiven Rahmenbedingungen, die eine gute Ausgangslage für den Kauf von Möbeln im Ausland und in Deutschland gestatten. Was aber muss passieren, damit die Rechnung aufgeht? Der Megatrend der Individualisierung – und dieses Beispiel zeigt den strukturellen Wandel sehr deutlich – ist im Möbelbereich in mindestens zwei Ebenen angekommen. Zum einen strotzen die aktuellen Typenpläne vor Vielfalt und für den ersten Angebotsüberblick ist das Internet gesetzt. Hier bieten viele Portale individuelle Beratung an oder ermöglichen per Virtual Reality die individuelle Einrichtung der eigenen Wohnung, gern auch mit passender Spaßbrille. Zum anderen stellt die deutsche Möbelindustrie seit Jahren Fertigungsschritte auf Losgröße 1 um. Das ist gleichbedeutend mit einer Sonderanfertigung, die jedoch so schnell wie bei der Serienfertigung läuft. Der Anteil liegt bei 20 Prozent. Ein individualisiertes Angebot führt aber auch zu immer selbstverständlicher werdenden Kundenerwartungen.

20 Prozent in Losgröße 1

Nur die digitale Transformation in der Produktionstechnik wird die gewünschte und nötige Flexibilität bieten können. Sich selbst im Internet ein schickes und bequemes Bett konfigurieren, es bestellen und dann auch noch binnen einer Woche geliefert bekommen … Das ist unser Traum und immer mehr Menschen empfinden diesen Prozess bei vielen anderen Konsumgütern schon als Realität. Heute ist für 14 Prozent der Möbelkäufer der stationäre Handel nicht mehr der Point of Sale. Onlinekaufen wird dabei Drittanbietern überlassen, die weder mit dem klassischen Möbelhandel noch mit der deutschen Möbelindustrie zusammenhängen. Wandel verlangt Anpassung. Gewinnen wird, wie die gesamte Evolution eindrucksvoll belegt, wer eine ständige und intelligente Anpassung an diesen Wandel mitmacht. Hierin liegen dann auch gute Chancen, neue Kunden zu gewinnen und alte zurückzuholen. Das gilt für den No-Name-Hersteller wie für die wenigen internationalen deutschen Möbelmarken.


Ursula Geismann arbeitet als Trendexpertin beim Verband der Deutschen Möbelindustrie. Sie sie hat nicht nur das Design im Blick, sondern auch die Strategie und den damit generierten Geschäftserfolg der Branche.

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