Christian Frank, Inhaber der gleichnamigen Schreinerei im badischen Kandern (www.schreinerei-christian-frank.de) verarbeitet immer mal wieder edle Obsthölzer. Schon lange störte ihn der Umstand, dass aufgund des unregelmäßigen Wuchses der Obstbäume bei der Verarbeitung in der Werkstatt ein enormer Verschnitt anfiel. Zusammen mit seinem Meister Thomas Hug tüftelte er ein Verfahren aus, das den Verschnitt erheblich reduziert.
Zunächst wird an der Bandsäge die Waldkante der Bohlen weggesägt. Dann werden sie so nebeneinander gelegt, dass sich möglichst wenig Lücken bzw. Überlappungen ergeben. Die beispielsweise fünf Bohlen, die zusammen eine 1 m breite Platte ergeben sollen, werden jeweils mit einem Mittelriß versehen. Dies dient dazu, pro Bohle eine gerade Bezugskante herzustellen. Dann wird die Kontur der Teile aufgenommen indem jeweils im Abstand von 5 cm die Breite gemessen wird. Nun geht es an die CNC, eine »Profit H 22« von Format-4, wo aus den Maßketten die Konturen programmiert werden. Die jeweils benachbarten Bohlen werden mit der gleichen Kontur gefräst, sodass sie perfekt ineinanderpassen. Anschließend werden die Teile zu einer Platte verleimt.
Natürlich weiß der Schreinermeister, dass das Prozedere sehr aufwendig ist und sich weiter rationalisieren lässt. Für die gegenwärtigen Anforderungen kommt er jedoch gut damit zurecht. Er spart zum einen eine Menge Material ein und zum anderen ergeben die organisch verlaufenden Fugen eine interessante Optik. Diese besondere Optik hat sich Christian Frank im Juni dieses Jahres mit einem »eingetragenen Design« schützen lassen.
Ideal, so Christian Frank, ist, das Verfahren z.B. für Tischplatten, Möbelfronten, und im Ladenbau. Er bietet zudem an, für Kollegen zu produzieren oder auch mit eigenen Obsthölzern vorbeizukommen und diese bei ihm verarbeiten zu lassen. -HJG