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Trennen und verbinden

Gestaltung
Trennen und verbinden

Die Einrichtung einer Zahnarztpraxis in einem Jugendstilhaus mit Deckenstuck stellte die Planer vor die Anforderung, funktional erforderliche Trennwände weitgehend transparent zu gestalten, um den Raumeindruck als Ganzes zu bewahren.

Die üppige Stuckdecke und das Eichenparkett am Boden sind raumübergreifende Themen der Praxis Weissraum. Die Innenarchitekten Ippolito Fleitz Group trennen Flur und Behandlungsräume mit einer Glasfront, die gleichzeitig Diskretion wahren und Transparenz erhalten soll, was wie ein Paradoxon anmutet. Die sich scheinbar widersprechende Anforderungen unter einen Hut zu bekommen, gelingt durch einen Kunstgriff: Auf das Glas ist ein Spiegelraster als Verlauf aufgedruckt. Die Spiegelpunkte werden auf der nach innen gerichteten Seite deckungsgleich mit einem weißen Lack überdruckt. Das Punktraster verdichtet sich in der Mitte und löst sich nach unten und oben hin vollständig auf. Das Geschehen in den Praxisräumen bleibt somit diskret hinter der Spiegelfläche verborgen, während Stuckornamentik und der Parkettboden weiterhin durchgehend sichtbar sind. Ein positiver Nebeneffekt des partiellen Spiegels ist die optische Vergrößerung des abgetrennten Raums, der an Boden und Decke seinen fließenden Charakter bewahren kann.

Verdeckte Konstruktion
In der Wahrnehmung des Betrachters folgt die trennende Glasfront akurrat der Kontur der Stuckdecke. In Wirklichkeit läuft das ESG aber in die Decke hinein und wird dort in einem eingearbeiteten U-Profil aus Aluminium gehalten, wie der Vertikalschnitt auf Seite 25 zeigt. Im Bereich der Trennwand verstärken Stahl und Multiplex die Unterkonstruktion des Fußbodens, in den ebenfalls ein U-Profil eingearbeitet ist, welches das 12 mm dicke ESG aufnimmt. Fugen aus Epoxidharz fixieren das Glas im Profil. Vertikal sind die raumhohen Scheiben auf Stoß gesetzt. Die Ganzglastüren mit Dorma-Beyond-Beschlägen gliedern sich maximal unauffällig ein. Die Grafik des Punktrasters wurde von Ippolito Fleitz gestaltet und von der Lang Druck GmbH (www.lang-druck.de) ausgeführt.
Innenarchitektur der Praxis, Naming und visuelle Kommunikation waren in einem Gesamtonzept zu vereinen, das Ippolito Fleitz mit Skalecki Marketing entwickelt hat. »Weissraum« steht ebenso für die Raumanmutung wie für positive Assoziationen zur Zahnmedizin. JN

Projektbeteiligte
Planung: Ippolito Fleitz Group GmbH 70197 Stuttgart Tel.: (0711) 993392-330, Fax: -333 www.ifgroup.org
Innenaubau: Riedl Messe-, Laden- und Objektbau GmbH, 83539 Pfaffing Tel.: (08039) 9058-0, Fax: -9910 www.riedl.com
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