1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Gestaltung » Möbel »

Pionier in Sachen Altholz

30 Jahre Piet Hein Eek Möbel
Pionier in Sachen Altholz

Als der Niederländer Piet Hein Eek vor 30 Jahren sein erstes Altholzmöbel baute, war das eine visionäre Idee: Der »Sloophouten Kast« wurde zum Grundstein des Unternehmens.

Vor 30 Jahren habe ich für die Abschlussprüfung an der School for Industrial Design in Eindhoven, die heute Design Academy heißt, eine Reihe von Altholzschränken entwickelt und gefertigt. Einen Schrank mit zwei Türen oben und drei Schubladen unten nannte ich den »klassischen Altholzschrank«. Ich dachte damals, dass ein Möbelstück aus Altholz so ungewöhnlich ist, dass es sinnvoll wäre, ein altes Möbel mit klassischem Design als Vorbild zu wählen, das jeder kennt. Solange ich mich erinnern kann, stand so ein Schrank im Wohnzimmer meiner Eltern.

Den Sloophouten Kast habe ich im Grunde nach rein pragmatischen Gesichtspunkten entwickelt: Als Student ohne Geld konnte ich dieses Holz, das ich übrigens für wirklich schön hielt, nämlich kostenlos bekommen. Ganz von selbst wurde Altholz später zwar teurer als neues Holz, aber zur Zeit meines Abschlusses war das ein ideales Material für einen Studenten mit null Budget. Ich konnte das Altholz gut in der Schulwerkstatt bearbeiten und wusste damals bereits, dass ich mein eigenes Unternehmen gründen wollte, später auch die gleichen Maschinen kaufen würde und diesen Schrank selbst herstellen könnte.

In unserer Werkstatt produzieren wir in kleinem Umfang einzigartige Möbel und Objekte, die in alle Welt verkauft werden. Neben der Holzwerkstatt gibt es eine Stahlwerkstatt, ein Keramikstudio, eine Lackiererei, ein Karton- und Druckstudio und ein Polsterstudio. Praktisch alles, was wir verkaufen, wird in unserem eigenen Werk in Eindhoven produziert.

Das klassische Kabinett ist inzwischen tatsächlich zu einem Klassiker der Kollektion geworden, der im Nachhinein betrachtet das Fundament unseres Unternehmens gebildet hat. Material, Technik und Handwerkskunst waren schon immer die Ausgangspunkte meiner Arbeit. Jetzt merke ich, dass ich in fast allem, was ich tue, versuche, etwas (Neues) aus dem zu machen, was es schon gibt. Nicht das Neue ist der Ausgangspunkt, sondern etwas, das bereits existiert. Das bringt auch mit sich, dass wir nie darum ringen müssen, geeignetes Material oder eine geeignete Technik für ein Design zu finden, da diese selbst den Ausgangspunkt bilden. Dieser Ansatz stellt sicher einen Teil unserer Existenzberechtigung dar. Eine Herausforderung bleibt dabei, Produkte zu einem vernünftigen Preis herzustellen.

Zur »Dutch Design Week« im Oktober 2019 haben wir das 30-jährige Jubiläum des Sloophouten Kast gefeiert. Der war ja nicht nur das erste Möbelstück in unserer Kollektion und die Grundlage für das heutige Geschäft, sondern ist im Nachhinein, vielleicht sogar mehr denn je, zu einem Symbol meiner Arbeitsweise geworden. Deshalb haben wir zu der in Eindhoven etablierten Designausstellung eine Sonderedition von 30 Schränken aufgelegt.

Piet Hein Eek, Designer, Eindhoven


Steckbrief

Vermeintlich grob gezimmerte Möbel aus Abfallholz haben ihn bekannt gemacht: Piet Hein Eek ist Designer und Unternehmer in Eindhoven. Fabrik, Laden und Restaurant unter einem Dach sind einen Besuch wert!

Piet Hein Eek, 5651 BP Eindhoven Tel.: +31 (40) 285-6610, Fax: -9460

www.pietheineek.nl

Aktuelles Heft
Titelbild dds - das magazin für möbel und ausbau 4
Aktuelle Ausgabe
04/2024
EINZELHEFT
ABO
dds-Zulieferforum
Tischlerhandwerk in Zahlen

Zahl der Betriebe im Tischlerhandwerk

dds auf Facebook


dds auf YouTube

Im dds-Channel auf YouTube finden Sie:
– Videos zu Beiträgen aus dds
– Kollegen stellen sich vor
– Praxistipps-Videos
– Maschinen & Werkzeuge

Abonnieren Sie dds auf YouTube »