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Nippon Connection

Möbel
Nippon Connection

Möbel ohne Leim oder Beschläge zu bauen, hat den Schweizer Designer Christian Ferrara gereizt. Seine Tisch- und Hockerkombination TER überführt alte japanische Handwerkskunst in die Moderne.

Die Reduktion auf das Wesentliche ist charakteristisch für die traditionelle asiatische Zen-Kultur. Nur in der Einfachheit wird der Geist nicht abgelenkt, hat Zeit und Raum sich zu entfalten. Und Konstruktionen zu entwickeln, die in ihrer Schlichtheit wiederum durchaus anspruchsvoll sind. Dies hat auch Christian Ferrara erfahren. Der Schweizer Industrie- und Produktdesigner hat sich ausgiebig mit Jahrtausende alten japanischen Fügetechniken beschäftigt. Seine Faszination, auf den ersten Blick nicht sichtbare Verbindungen zu schaffen, hat er in sein Möbelensemble »TER« übertragen. Der Tisch und ein konstruktionsgleicher Hocker kommen ohne Leim, Dübel, Schrauben, Nägel oder sonstige Verbinder aus. Unwillkürlich fragt sich der Betrachter, wie Platte bzw. Sitzfläche, Beine und Füße zusammengehalten werden. Die aus Schweizer Lärchenholz gefertigten Möbel sind dabei äußerst stabil: Die Tischplatte bzw. Sitzfläche wird in die robuste, selbststragende Konstruktion eingeklinkt und dient als aussteifendes Element. Dabei ist »TER« erstaunlich leicht: Nur 20 kg wiegt der Tisch – und kann jederzeit demontiert sowie platzsparend transportiert werden. Damit zeigt Ferrara, dass Jahrtausende alte Handwerkstraditionen auch heute noch aktuell sind. Und dank CNC-Fertigung in die Moderne überführt werden können. Auch die Gestaltung trägt zu dieser zeitlosen Klassik bei: Beine und Platten sind gradlinig schlicht. Die Beine laufen in leicht angestelltem Winkel in die Tischplatte und verschwinden dort optisch als Intarsie. Auch das Material ist aus gestalterischer Hinsicht klug gewählt: Das Lärchenholz unterstützt einerseits durch seine deutlich sichtbare Zeichnung die gradlinige Form. Andererseits gibt das Holz mit seinen natürlichen Färbungen dem Möbel eine interessante Textur und betont die in Tischplatte und Sitzfläche sichtbare Fügetechnik. Die auf der Unterseite leicht abgeschrägte Tischplatte setzt einen modernen Akzent und lässt das Möbel zeitlos-elegant wirken. Den Brückenschlag zur japanischen Schlichtheit schafft Ferrara auch hier, indem er das Lärchenholz naturbelässt. EMS


Hintergrund
Christian Ferrara ließ sich bei Chopard zum Juwelier ausbilden und studierte in Lausanne Industrie- und Produkt-design. Mit »TER« wurde er 2013 für den Design Preis Schweiz nominiert.
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