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Lost graduation

Ausstellung Lost graduation zum Salone del Mobile in Mailand 2021
Lost graduation

An vielen Gestaltungsschulen konnten Abschlussarbeiten durch die Pandemie nur digital ausgestellt werden. Die Lost Graduation Show der Mailänder Möbelmesse hat Absolventinnen und Absolventen eine Bühne gegeben, um ihre Arbeiten live zu präsentieren.

Jonathan Radetz, Produktgestalter, Frankfurt

So manche während der Pandemie schmerzlich verpasste Chance kommt nicht zurück. Ein Highlight der Mailänder Möbelmesse zeigt, dass es Ausnahmen gibt: Die Lost Graduation Show hat zum Salone del Mobile Abschlussarbeiten von 48 Designschulen aus 22 Ländern die verdiente Öffentlichkeit verschafft. Alle für die Ausstellung ausgewählten Arbeiten sind zusätzlich unter @thelostgraduationshow auch auf Instagram gelistet – für maximale Reichweite und um mit den jungen Kreativen unkompliziert in Kontakt treten zu können. Ein vergleichbares Format hat es in Mailand bisher noch nicht gegeben. Auch wenn man sich an den Salone Satellite erinnert fühlen könnte, verhilft dieser nicht vorrangig Abschlussarbeiten in die Sichtbarkeit, sondern bietet den Jungdesignern ein Sprungbrett zum etablierten Design. Der Laufsteg der Lost Graduation Show zeigte nicht nur Möbel und Accessoires, Themenschwerpunkte lagen vor allem in der Materialforschung und darin, Nachhaltigkeit im und durch Design aufzuzeigen. Klimawandel und soziale Ungleichheit stehen im Vordergrund vieler Arbeiten und unterscheiden sich damit deutlich von Produkten, die wenige Meter entfernt angepriesen wurden. Auffallend war die unterschiedliche Form der Arbeiten: Teilweise bis ins Detail ausgearbeiteten Möbelentwürfen standen konzeptionelle oder noch unfertig wirkende Arbeiten gegenüber. Sicherlich das meistfotografierte Objekt im Areal war der Prototyp eines Zweisitzers: Ied Suzuki Misano, Abschlussarbeit 24 Studierender der Turiner IED.

Viele der Absolventinnen und Absolventen konnten nicht selbst auf der Messe sein, doch einige hatten sich strategisch vor ihren Exponaten platziert und standen dort für Fragen der Besucher zur Verfügung. Die Lost Graduation Show war ein großer Publikumserfolg und wurde vor allem auch von den zahlreichen Designern und Architekten wahrgenommen, welche die Qualität der Arbeiten würdigten. Hier wurde die Erwartungshaltung an einen möglichen Neustart der Branche erfüllt. The Lost Graduation Show kann als ein neues Format neben The Makers Show als große Bereicherung eingeordnet werden. Man kann darauf hoffen, dass der Salone del Mobile diese Plattformen dauerhaft etablieren wird – und darauf, dass Ideen und Potenziale der nächsten Gestaltergeneration von kompetenten Partnern aus der Möbelindustrie nicht nur erfasst und verstanden, sondern langfristig in der Serienfertigung umgesetzt werden.


Steckbrief

The Lost Graduation Show zeigte als ein Highlight des Supersalone 170 Arbeiten von Studierenden aus 48 Designschulen in 22 Ländern, die zwischen 2020 und 2021 ihren Abschluss gemacht haben. Kuratiert wurde die Ausstellung von Anniina Koivu. Alle Arbeiten auf Instagram:

@thelostgraduationshow

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