Die »Designers Fair« ist eine Werkschau junger Designer im Rahmen der Passagen zur Kölner Möbelmesse. Michael Eckert hat sich dort umgesehen und gleich ein Lieblingsstück entdeckt.
Michael Eckert, FSH Detmold
Ein durchschnittlicher Besucher wie ich nimmt sich ein bis zwei Tage Zeit für die IMM in Köln. Man kann sehr viel Schönes entdecken, wenn auch zuweilen immer noch in haushoch eingemauerten Messeständen versteckt. Auch Küchen gab es wieder in großem Stil zu sehen – doch manchmal erscheinen sie mir so keimfrei, als seien sie für die Intensivstation entworfen! Anders geht es da auf der sogenannten »Designers Fair« in Ehrenfeld zu: Hier tummeln sich rund 40 Aussteller in den luftigen und manchmal auch zugigen Hallen. Ein buntes, junges Designervolk offeriert dem schlendernden Publikum Produkte jenseits des Mainstreams. Die Veranstalter sind das Büro Voggenreiter sowie Heimatdesign, eine Plattform für junges Design aus dem Ruhrgebiet. Die Stimmung ist herzlich und lebendig. Entdeckt habe ich dort zum Beispiel die Bass Box von Benita Ewig, die mit dieser Arbeit ihren Bachelor of Arts an der Hochschule Krefeld abgeschlossen hat. Das mit elastischen Seilen an der Wand verspannte Regal besteht aus HPL Vollkernmaterial, einfach mit Weißleim verklebt. Auch wenn nun die Tischler protestieren: Die Verbindung hält! Die beschichtete Oberfläche der Platte hat der jungen Designerin nicht gefallen, es fehlte ein stärkerer Kontrast zur Kante. Mit der Breitbandschleifmaschine erzielte sie eine matte, fast samtene, hellgraue Oberfläche, die die schwarz glänzende Kante schön zur Geltung bringt. Es sind eher die unkonventionellen Ideen, die zu ebensolchen Ergebnissen führen.
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Zeit für das Wesentliche
