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Möbel als Kulisse

Gestaltung
Möbel als Kulisse

Die renommierte Porzellanmanufaktur Hering Berlin hat in Stuttgart ihren ersten Laden eröffnet. Innenausbauer Hupfer aus Illertissen fertigte die Einrichtung nach Plänen des Architekten Götz Esslinger.

Wie präsentiert man Porzellan? Das Umfeld einer kostbaren Ware kongenial zu gestalten, erfordert die Auseinandersetzung mit der Ware selbst. Götz Esslinger war für diese Aufgabe als Architekt und Partner von Stefanie Hering, der Gründerin des Labels Hering Berlin, prädestiniert. Eine Ausstellungsfläche im KaDeWe Berlin und Messeauftritte von Hering Berlin tragen bereits seine Handschrift. Einen Laden einzurichten war angedacht, das Projekt wurde aber erst richtig greifbar, als sich eine Dritte im Bunde einfand.

Silke Graf begegnet Hering Porzellan erstmals in der Spitzengastronomie und beginnt, sich näher zu interessieren. Sie stellt fest, dass es für das Porzellan kein Geschäft gibt und wendet sich an die Manufaktur in Berlin. Die Keramikerin und Künstlerin Stefanie Hering kommt wie Silke Graf aus dem Schwäbischen. »Die Chemie hat gestimmt«, so Architekt Götz Esslinger. Die Grafs betreiben in Stuttgart eine Hifi-Galerie. Wahlspruch: Vom Feinen das Beste. Auch hier stimmt die Chemie. Noch ein glücklicher Zufall: Im direkten Umfeld von Graf Hören und Sehen wird ein attraktives Ladenlokal frei. Da hat es »klick« gemacht.
Dieses »klick« stelle man sich nicht banal vor. Eher wie den Klang, wenn ein erlesenes Stück Porzellan auf einer Tischplatte aus Basalt serviert wird. Das verursacht kein Geräusch, es generiert einen Ton. Die Grafs sind Tonkünstler. Um diesen Laden einzurichten, braucht man einen qualitätsbewussten Partner. Und so kommt die Firma Hupfer aus Illertissen ins Spiel. Karlheinz Hupfer kann bei der auf wenige Innenausbauer begrenzte Ausschreibung überzeugen.
Von der Vergabe bis zur Abnahme bleiben zweieinhalb Wochen Zeit für die Fertigung. Pläne liefert Götz Esslinger, ausgearbeitet bis ins Detail. Die Möbel sollen einen wertigen Rahmen schaffen: Wie ein Hausdiener alter Schule bleiben sie diskret im Hintergrund, verbreiten aber eine stets angenehme Atmosphäre. Materialien sind schwarz durchgefärbte MDF, transparent lackiert, französischer Nussbaum als Massivholz, Furnier und -Kanten, weiß beschichtete Spanplatte sowie Acrylglas für die Schiebetüren im Entree. Basaltplatten krönen Tisch und Sideboard. Oberflächen spielen für die Firma Hering eine besondere Rolle. Ihr Porzellan zeigt ein Wechselspiel von glasierten und matten Flächen. Auch die Ladeneinrichtung spielt mit Kontrasten. Die durchgefärbte MDF zeigt unter dem transparenten Lack die typische feine Struktur. Der Nussbaum akzentuiert die Kanten und gliedert die Fronten der Schubkastenmöbel mit zurückgesetzten horizontalen Friesen. So entsteht eine integrierte Grifflösung.
Im vorderen Bereich des Ladens ist die Atmosphäre hell und offen, hinten dunkler und gediegen. Die Schubkästen sind mit schwarzem Filz ausgelegt. Der Wechsel von Magazin und den offenen Fächern setzt die Ware in Szene, ohne je den Betrachter zu überfordern. Er fühlt sich zu Gast in einer Galerie. JN

Service Showroom Hering Berlin
Silke Graf Urbanstraße 1 70182 Stuttgart Tel.: (0711) 2348686 Planung: Götz Esslinger, Hering-Berlin Tel.: (030) 810541150 Ausbau: Hupfer Innenausbau 89257 Illertissen,
Tel.: (07303) 3300 www.hupfer-innenausbau.de
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