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Lange Geschichte

Gestaltung
Lange Geschichte

Wie lässt sich ein 345 Jahre alter Gasthof in ein modernes Restaurant umgestalten? Der Gestalter Marcel Soukup arbeitet mit Kontrasten – das zeigt seine Abschlussarbeit an der Fachschule für Holztechnik Stuttgart bis in die Darstellungstechnik hinein.

Der Landgasthof Goldener Adler in Hochberg am Neckar erzählt eine lange Geschichte: Im Jahre 1662 erstmals urkundlich erwähnt, hatte das Anwesen bis heute 23 Besitzer. Durch die persönliche Bekanntschaft mit dem heutigen Inhaber wurde die Umgestaltung der alten Gastwirtschaft zum modernen Restaurant das Thema der Gestalterarbeit von Marcel Soukup. Um den Raum großzügiger und heller als zuvor zu gestalten, wurde der Grundriss neu geordnet. Die Raumhöhe von 2,48 m im vorderen Bereich und 2,91 bis 3,33 m in den hinteren Räumen legte es nahe, im niedrigeren Abschnitt Lounge und Bar und in den höheren Räumen das Restaurant zu verorten.

Im Eingangsbereich werden Alt und Neu nebeneinander inszeniert. Eine in die Wand eingelassene Vitrine mit hell lodernden Flammen begleitet den Gast in die Lounge und zum Eingang des Restaurants. Auf der linken Seite ist die Empfangstheke, dahinter die Garderobe untergebracht und optisch durch eine Schiebetüre abgetrennt. Auf der rechten Seite befindet sich ein Wartebereich mit gemütlichen Sesseln. Zwei Vorsprünge gliedern eine lange, hinterleuchtete Wand, die wie ein Filmstreifen durch aufgedruckte Motive die Vergangenheit des Ortes mit der Gegenwart verbindet.
Das großzügige Restaurant wird von der exklusiven Möblierung geprägt. Die Tische aus Nussbaum kombiniert mit Armlehnstühlen in beigem Leder finden ein passendes Pendant in der mit Leder bezogenen Thekenverkleidung. In der Front der Theke setzen rot beleuchtete Acrylglasstreifen Akzente. Modernität und Historie stehen auch hier wieder nebeneinander: Den Durchgang zur Lounge bildet eine Glasschiebetür, auf der sich ein großflächiges historisches Foto befindet.
Zum Ausspannen präsentiert sich die Bar mediterran mit zweifarbig gehaltenen Wänden in Creme und Dunkelrot, roten Ledersesseln zum Versinken und roten Barhockern. Der flächenbündige Bezug der gebogenen Theke in braunem Leder wiederholt sich bei der geraden Theke im Restaurant. Das Zitat verbindet gestalterisch beide Räume, die durch eine große Glasschiebetür getrennt sind.
Umgesetzt wurde der Raumentwurf mit dem Programm Pytha. Die Perspektiven sind im PDF-Format abgespeichert und Bilder und Personen in Photoshop eingefügt worden. Die Dateien wurden dann wieder als PDF abgespeichert und mit Indesign layoutet. Sicher gibt es hier einen direkteren Weg zum Ziel. In der Ausbildung zum Gestalter werden die Programme aber oft nur in Grundzügen vermittelt. Wer mehr möchte, ist auf sich gestellt. An dieser Arbeit spricht die leichte collagenhafte Anmutung ohne zwanghaften Fotorealismus an. JN
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