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Kunstgriff im Bestand

Gestaltung
Kunstgriff im Bestand

Die Firma Typodesign hat ihren Sitz in einem alten Kölner Fabrikgebäude. Bjørn Buchholz, Innenarchitekt und gelernter Schreiner, hatte die Aufgabe, in die ohnehin beengten Räume eine neue Abteilung mit weiteren Arbeitsplätzen zu integrieren.

Bauen im Bestand folgt ehernen Gesetzen. Dazu gehören in der Regel auch nicht veränderbare Außenwände. Es scheint der Quadratur des Kreises gleichzukommen, auf einer gegebenen Fläche mehr Raum schaffen zu wollen. Im Fall von Typodesign ist nicht nur der Grundriss vorgegeben, es soll darüber hinaus der Gesamteindruck der ehemaligen Druckerhalle erhalten bleiben. Gewünscht ist mehr Staufläche in Form eines neuen Archivs sowie ein Besprechungstisch und ein Kundenempfang. Der Geräuschpegel im Büro war nach Angaben der Bauherren bereits im Vorzustand zu hoch und soll im Zuge des Umbaus spürbar gesenkt werden.

Bjørn Buchholz findet eine Lösung, die sich durch artfremde Verwendung von drei Materialen auszeichnet, die auch noch einfach zu verarbeiten sind: Grau durchgefärbte MDF, Eichenparkett und transluzente Polycarbonatplatten. Die gesparten Baukosten machen den anfangs zurückgestellten Umbau des Eingangsbereichs möglich.
Utensilien und über 1000 Ordner verschwinden in großen, raumteilenden Monolithen aus Eiche oder sind nur als Schatten hinter den transluzenten Türen des Archivs zu erahnen. Es entspricht dem Wunsch der Bauherren, die Ordner nicht komplett hinter Schranktüren zu verstecken. Die frei im Raum stehende Archivwand trennt das neue Büro ab, bietet von beiden Seiten Stauraum, fungiert als Schallschutz und beleuchtet großflächig beide Büroeinheiten. Der als Telefonzentrale genutzte kleinere Raum wird in warmes Licht getaucht und durch die transluzente Schnittstelle als Teil des Ganzen erlebbar. Aktivitäten im großen Büro sind noch schemenhaft zu erkennen.
Der auskragende Besprechungstisch besteht aus alten Fachwerkbalken. Die Eichenplatte scheint trotz des Gewichts zu schweben. Angrenzend zur Küche dient der Tisch auch als Wartebereich für Kunden und Theke. Transluzente Trennwände mit filigranen Rahmen und horizontaler Aufteilung bieten an den Arbeitsplätzen einen Sicht- und leichten Schallschutz. Hinterleuchtet geben sie ein blendfreies, gleichmäßiges Licht ab. Die Schreibtische sind doppelwandig als MDF-Brücke mit einer Arbeitsfläche in Linoleum ausgeführt. Leitungen werden im Korpus geführt. Weitere Einbauten wie Regale, Türen und die Garderobe sind in der gleichen Optik gehalten und lassen den Innenausbau wie aus einem Guss wirken.
Schlichte, reduzierte Formen und Materialien geben dem Raum ein ruhiges Erscheinungsbild mit starkem Wiedererkennungswert. Die neu eingefügten Elemente heben sich klar von der weißen Bestandshülle ab. So ist die alte Druckerhalle im Umkehrschluss wieder als eigenes Element erkennbar. JN

Innenausbau Typodesign
Bauherr: Typodesign GmbH, 50668 Köln www.typodesign.de Planung: Dipl.-Ing. Björn Buchholz, 50733 Köln Tel.: (0221) 139-8647, Fax: -9157 www.typodesign.de Ausführung: WUM Design GmbH & Co. KG 63741 Aschaffenburg Tel.: (06021) 4982-28, Fax: -88 www.typodesign.de
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