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Praxistipp: Türzargen einbauen

Was tun, wenn die Baufeuchte zu hoch ist?
Praxistipp: Türen und Baufeuchte

Stukkateur und Estrichleger waren da, jetzt soll der Schreiner die Türen einbauen. Das Problem: die Baufeuchte ist noch sehr hoch. Karl Jungblut, Schulungsleiter beim Türenhersteller  Jeld-Wen, weiß was zu tun ist.

Klimabedingungen auf Baustellen führen oft zu Diskussionen bei der Montage von Bauelementen. Aufgrund extrem verkürzter Montage- und Bauzeiten sind viele Baustellen zu feucht, um ruhigen Gewissens Türzargen einbauen zu können. Die Gefahr, dass zu hohe Luftfeuchtigkeit zu Mängeln führt, ist extrem groß. Jeder Handwerker muss wissen, dass er in dem Moment, in dem er Elemente einbaut, das Vorgewerk anerkannt hat und das Risiko etwaiger Schäden trägt!

Somit steht der Verarbeiter vor der Entscheidung:
– Baue ich die Elemente ein und sie verziehen sich aufgrund der hohen Luftfeuchte, trage ich das Risiko
– Baue ich nicht ein, komme ich meinen Terminvereinbarungen nicht nach

Hierzu hat das ifz-Rosenheim im Jahr 2012 Regeln veröffentlicht, die diese Situation verständlich regeln:

Es ist auf das richtige Umgebungsklima zu achten. Man spricht von der sogenannten Ausgleichsfeuchte, die sich in Holzwerkstoffen in Abhängigkeit des Umgebungsklimas einstellt. Die Werte für die Holzausgleichsfeuchte sind in der beigefügten Tabelle zu finden. Ist die Raumfeuchte zu hoch, sollen Holzzargen nicht eingebaut und Türen nicht montiert werden. Die Ausgleichsfeuchte UGl sollte zwischen 8 % und 11 % liegen. Bei Lufttemperaturen von etwa +15 °C bis +20 °C, liegt die Grenze der akzeptierbaren relativen Luftfeuchtigkeit bei etwa 60 %. Bei solchen Umgebungsbedingungen kann eine Montage vorgenommen werden.

Die Empfehlung: Falls diese Umgebungsbedingungen nicht vorhanden sind, müssen notwendige Entscheidungen getroffen werden. Hierbei ist unbedingt zu empfehlen, entsprechende Messgeräte einzusetzen, mit denen die Umgebungsbedingungen (Luftfeuchte + Temperatur) erfasst und dokumentiert werden können. Wenn das Vorgewerk einen einwandfreien Einbau meines Gewerkes nicht zulässt, sollte nach «Bedenkenanmeldung« ein neuer Einbautermin vereinbart werden. Wenn die Baustelle zu feucht ist, muss der Handwerker nicht einbauen!


Karl Jungblut, Schulungsleiter von Jeld-Wen Deutschland in Oettingen. Er führt Montage- und Praxisschulungen im Bereich Türen und Zargen durch und hilft Handwerkern in allen Bereichen von Sonder- und Funktionstüren weiter. www.jeld-wen.de


Hier gehts zu weiteren Praxitipps von Karl Jungblut

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