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Heimat süßer Mimosen

Gestaltung
Heimat süßer Mimosen

Für den Ausbau der Confiserie Lanwehr in Illertissen arbeiteten die Architekten Weber und Hummel mit der Firma Pogner Innenausbau zusammen, die einschlägige Erfahrung im Bau von Theken für sensible Konditorware mitbrachte.

Die Confiserie Lanwehr wurde im Jahr 2009 in dem etwa 140 m² großen Erdgeschoss eines zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichteten Bauernhauses eröffnet. Das Gebäude ist in den 50er-Jahren zu einem Porzellanwarengeschäft umgebaut und danach mehrfach unvorteilhaft überformt worden. Durch den konsequenten Rückbau konnte die ursprüngliche klare Struktur des Hauses wieder herausgearbeitet und durch Elemente wie Holzvertäfelung, verputzte Wandflächen und Naturstein der Bezug zum alten Kontext wieder hergestellt werden. Das Farb- und Materialkonzept, bestehend aus Dietfurter Kalkstein als Bodenbelag, Rindenfurnier im Thekenbereich sowie geräuchertes Sapelifurnier für die Tablarwände und Tische versucht ein adäquates Ambiente für die erlesenen Pralinenkreationen aufzubauen. Die runde Verkaufstheke präsentiert 120 Pralinensorten und führt den Kunden ohne Barrieren in die Tiefe des Raumes. Darüber hinaus war durch eine Fragmentierung der Kreis- und Schnittfigur eine Nutzung als Anrichte bzw. Bar- und Vitrinentheke möglich.

Der gesamte Innenausbau trägt der hohen Qualitätsanforderung an Räume Rechnung, in denen Confiserieprodukte lagern, insbesondere im Hinblick auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit. In der Theke befinden sich Flächenkühler, der Glasaufbau ist präzise auf den Luftstrom abgestimmt. Die Gipskartonschalen vor den Außenwänden gewährleisten eine ständige Luftzirkulation. Sporenbildung wird von vornherein vermieden. Eine spezialisierte Zulieferfirma hat den Glasaufbau der Theke aus ESG gefertigt. Das Glas wurde nach einer Schablone thermisch geformt und UV-verklebt. Die Oberflächen von Thekenkorpus und den Regalen sind mit zwei unterschiedlichen Materialien belegt, die aber miteinander harmonieren. Die unregelmäßige Rinde des Feigenbaums ist die Basis für den Schichtstoff von Dekodur, der auf der Thekenschürze und dem raumhohen Kubus verarbeitet ist. Trägerwerkstoff ist braun durchgefärbtes MDF von Glunz, das in dieser Farbstellung leider nicht mehr angeboten wird. Die Kanten der furnierten Platten wurden einfach leich gefast. Für die Regale fiel die Wahl auf Sapelifurnier, behandelt mit einem Wachs von Bona Naturale, das minimal anfeuert. Viele Versuche mit diversen Materialien führten zum gewünschten Ergebnis. JN

Planung und Innenausbau
Objekt: Confiserie Lanwehr 89257 Illertissen Planung: Weber + Hummel Architekten 70176 Stuttgart weber-hummel.de
Innenausbau: Pogner Innenausbau 90427 Nürnberg www.pogner.de
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