Gestaltung
Geschickt eingefädelt
Das aus einem Stück gefertigte Edelstahlfußteil verbindet sich werkzeuglos mit einer massiven Platte zu Tisch oder Bank. Wie das funktioniert, ist verblüffend einfach – wenn man einmal dahinter kommt.
E s gibt Dinge, die versteht man erst, wenn man sie auseinander nimmt. So geht es mit Tisch und Bank von Martin Schwer. Fangen wir mit der Bank an, das ist anschaulicher. Die Sitzfläche ist hirnseitig geschlitzt und von der Oberseite schräg genutet. Man fädelt die Platte von der Innenseite zwischen die Zargen des Gestells, bis die abgeknickten Enden der Ausleger in das Hirnholz greifen. Nun schwenkt man die obere Zarge in den Sägeschnitt der Platte, fertig. Hui, wie das passt!
Der Tisch funktioniert tupfengleich, wie der Schwabe sagt. Lassen sie sich nicht von den Flanken irritieren, die an das Kernstück der Platte geleimt sind, nachdem das Mittelteil seitlich und von oben genutet worden ist. Da die Platte beim Tisch auch an den Hirnseiten das Gestell überragt, müssen die Enden der Ausleger zum Einfädeln der Platte in der seitlichen Nut nach innen wandern. Bei der Bank reicht das wenige Spiel in der Nut des Hirnholzes als Drehpunkt. Das Detailfoto zeigt, wie das Gestell in der Platte fixiert wird. Weitere Möbel von Martin Schwer unter www.bankbesitz.de und in dds 8/2010, Seite 25. JN
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