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Gefaltet und gesteckt

Gestaltung
Gefaltet und gesteckt

Leichtbau wird vorwiegend mit gewichtsreduzierten Werkstoffen in Verbindung gebracht. Doch wie steht es um leichte Konstruktionen? Niels Kenter hat sich an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe damit befasst.

Niels Kenter schreibt an seiner Diplomarbeit im Studiengang Holztechnik an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Dass es dabei um Leichtbau geht, liegt nahe: Bereits im Jahr 2007 hat er im Fach Möbelbau bei Prof. Dipl.-Ing. Martin Stosch ein Regal entwickelt, das seine Begeisterung für leichte Konstruktionen offenbart.

Die Aufgabe: Zu konstruieren ist ein modulares Bücherregal von mindestens 2000 x 1200 x 300 mm bei maximal 25 kg Gewicht, das sich in einem VW Golf transportieren lässt. Als Material sind MDF und HDF von 3 bis 6 mm Dicke erlaubt. Alle Regalteile müssen mit einer Aufspannung im Nestingverfahren auf einem BAZ zu fertigen sein. Beschläge sind nur im Einzelfall möglich. Formal soll fertigungsorientierter Charakter mit Eigenständigkeit verbunden werden.
Niels Kenter: »Meine erste Idee war, mit zwei Bauteilen ganz ohne Beschläge auszukommen. Seiten und Böden wollte ich zusammenstecken und mit Falten und Verspannen aussteifen.« Dann kam der zündende Einfall: Wenn sich Böden mit einem Filmscharnier aus den Seiten herausfalten lassen, könnte man sogar mit nur einem Bauteil auskommen …
Nur ein Bauteil
Niels Kenter löste die Aufgabe mit einer auf den Trägerwerkstoff applizierten PE-Möbelfolie. An den Faltstellen hat er V-förmige Nuten ausgefräst. Die Seiten werden jeweils an den Außenkanten zu doppelter Dicke gefaltet. Aus den Böden falten sich Laschen, die in die Sprossen der entstehenden Leiter greifen. Diese Mehrfachfaltung prägt auch das Design des Regals. Mit den Abmessungen von 2120 x 1345 x 365 mm wiegt die fünf Elemente umfassende Einheit aus 6 mm dicken Faserplatten plus Folie ca. 24 kg und erfüllt damit alle Vorgaben.
Das System ist endlos erweiterbar. Als Endstück dient ein Element, aus dem die Böden herausgetrennt werden. Bei der hier gezeigten Version ist das erste Element zur Stabilisierung mit der Wand verbunden. Eine diagonale Aussteifung mit filigranen Drahtseilen wäre denkbar, wenn das Regal frei stehen soll. JN
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