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Freude am Detail

Gestaltung
Freude am Detail

Der Architekt Alexander Brenner schuf mit einem Team ambitionierter Handwerker auf einem vermeintlich nicht bebaubaren Stuttgarter Grundstück ein Gebäude mit faszinierenden Ein- und Ausblicken. Wiederkehrendes Gestaltungsprinzip ist die konsequente Fugenausbildung zwischen den Bauteilen.

Der extremen Hanglage und dem schmalen Zuschnitt des Baugrundstückes folgend, sind die Funktionsbereiche des Hauses vertikal angeordnet. Das Gebäude erschließt sich vom Untergeschoss mit der Garage und den Abstellräumen über einen im Hang liegenden Treppenschacht, der sich hinauf bis ins dritte Obergeschoss erstreckt. Ein ebenfalls über alle Stockwerke reichender Lichtschacht stellt eine zusätzliche visuelle Verbindung zwischen den Ebenen her.

Funktionale Ebenen
Die zugeordneten Funktionen sind: Lagern im Untergeschoss, Schlafen im ersten Obergeschoss, Essen und Kochen im zweiten OG, Arbeiten und Wohnen im dritten OG. Dahinter stand auch der Gedanke, vom »kühlen« zum »warmen« Bereich die Raumnutzung sinnvoll einer Gebäudeebene zuzuordnen.
Den Wohn- und Essbereich durchdringt als Rückgrat und verbindendes Element eine reliefartig gestaltete, am Bau geschalte und gegossene Betonwand. Die markant verspringende Fuge steht symbolisch für den Prozess der Entstehung des Hauses.
Der durch alle Ebenen verlaufende Lichtschacht bringt Tageslicht bis ins Untergeschoss und macht die Verbindung der Stockwerke wahrnehmbar. Im Eingangsbereich führt ein gestufter Einbauschrank auf die Treppenanlage zu. Durch eine verglaste breite Mauerfuge ist ein wechselndes Fugenbild von Wandverkleidungen und Einbauten erkennbar, welches sich in allen Stockwerken konsequent in den anschließenden Innenausbauten und Möbeln fortsetzt. Als grundsätzliches Gestaltungsprinzip sind sämtliche anstoßenden Flächen und Bauteile durch eine 20 x 20 mm schwarz hinterlegte Fuge getrennt, die sich in dieser Art auch an den Möbeln und Einbauten wiederholt.
Diese subtile Qualität der Gestaltung findet ihre Fortsetzung in der Auswahl der verwendeten Materialien und deren Verarbeitung. Ausdrucksstarkes Palisanderfurnier im Wohn-, Küchen- und Essbereich, weiß lasiertes Finelinefurnier an Wandverkleidungen, grau lackierte Fronten mit schwarz hinterlegten Fugen am Stufenschrank im Untergeschoss, ergänzt durch Linoleum für Arbeitsflächen sowie Schiefer und Wengeparkett für die Bodenbeläge. Bei Tage erfolgt die Belichtung über großzügige, raumhohe, nach Südwesten orientierte Glasflächen. Am Abend akzentuieren die bewusst in Möbel-, Wand- und Bodenflächen eingesetzten Einbauspots exponierte Flächen, wie zum Beispiel das Betonrelief im Treppenaufgang.
Gesamtkunstwerk
Es entsteht ein lebendiges Spiel von Ein- und Ausblicken. Die ineinander verwobenen Ebenen und klar abgesetzte Materialübergänge schaffen ein sich aus allen Blickrichtungen und zu allen Tageszeiten veränderndes Raumerlebnis. Die Freude des Entwerfers am Detail, aber auch dessen Fähigkeit, diese Leidenschaft an die beteiligten Handwerker weiterzuvermitteln und sie zu begeistern, spricht aus vielen dieser Umsetzungen. Heinz Fink

Service
Entwurf und Planung: Architekturbüro Alexander Brenner, Stuttgart
Innenausbau: Schreinerei Wängler, Weinstadt
Schreinerei Balz, Unterensingen
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