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Design versus Budget

Gestaltung
Design versus Budget

Studierende des Studiengangs Innenausbau an der Hochschule Rosenheim haben insgesamt elf Entwürfe für ein Messecafé in Corian erarbeitet. Ein Entwurf wurde ausgewählt und im März 2009 zur IHM realisiert.

Die Gesellschaft für Handwerksmessen München (GHM) und Corian-Verarbeiter Hasenkopf hatten Studierende im dritten Semester des Studiengangs Innenausbau an der Hochschule Rosenheim mit der Planung eines Messecafés in Corian beauftragt. Unter Regie der Professoren Andreas Betz und Erwin Friedl entstanden elf Entwürfe, die im internen Wettbewerb um die Realisierung in Kooperation mit Hasenkopf konkurrieren mussten.

Die Entwurfsaufgabe verlangte, auf einer Fläche von 14 x 5 m eine Anzahl Sitzplätze und Tische, eine Theke sowie einen relativ großen Lagerraum in eine spektakuläre Gesamtform zu gießen. Begrenzender Faktor war das Budget von 30000 Euro. Jede Gruppe hat ihren Entwurf realistisch kalkulieren müssen. Spektakulär gibt sich der »Coffeecube« von Johanna Engel, Thomas Hanke, Simon Mecking, und Jonathan Michel: Die Studenten konnten die technische Machbarkeit an Schlüsseldetails und mithilfe von Explosionszeichnungen sehr gut nachweisen, kamen aber trotz aller formalen Straffungen und konstruktiven Vereinfachungen nicht in den Rahmen des vergegebenen Budgets.
Verschiedene Ansätze
Der Werkstoff Corian ist prädestiniert für gerundete Geometrien. Dies wollte die Gruppe Stephanie Schmitthenner, Oliver Roth, Arnold Wolf und Thomas Zeiske hervorheben und verstärkte ihre anspruchsvolle Formgebung durch den Gegensatz zwischen äußerer Schale in wellenförmig gefräster, durchgefärbter MDF-Lamellenkonstruktion und dem Kern in wellenförmigen Elementen aus Corian in den Farben Sand, Vanilla und Cameo White. Leider lag der kalkulierte Materialpreis ebenfalls knapp über der Budgetgrenze.
Ein Kandidat um die vorderen Plätze war das Hasenkopfkaffee in Form einer überdimensionalen Kaffeemaschine von der Gruppe Franziska Treinen, Phillip Becker, Daniel Schnepper und Jens Einig. Die runde Ecke erscheint konsequent als Gestaltungsprinzip. Die Stirnflächen des Objekts sollten als illuminierte Flächen in Corian Optiwhite erstrahlen und mit farbwechselnder LED-Beleuchtung in Szene gesetzt werden. Die Innenflächen des Kubus sind mit Corian ausgekleidet, dessen ornamenthaft gefräste Linien durch Hinterleuchtung hervortreten. Die geschweiften, den Stand einfassenden Elemente wurden als Stecksystem mit Schwalbenschwanz-Verbindern geplant. Zum Entwurf zählen sogar Hocker mit Firmenlogo und Kaffeesackbezug. Trotz der Kalkulation von drei abgespeckten Varianten konnte die Gruppe leider nur den dritten Platz belegen.
Knapper Sieger
Nach intensiven Diskussionen gewann knapp vor der Konkurrenz die Gruppe Marco Löffler, Uli Blaschke, Manuel Waitzkofer und Stefan Wegesser mit dem Entwurf »Coffeesnake«. Er basiert auf der Idee, dass sich der verformbare Werkstoff Corian förmlich durch den Raum schlängelt. Alle Anforderungen seitens der Auftraggeber wurden erfüllt. Die ansprechende Form lässt sich durch die Verwendung immer gleicher Radien rationell herstellen. Bestechend sind im Entwurf Details wie die zweifarbige transluzente Stirnkante, die mit LED hinterleuchtet werden kann oder die zweischalig aus teilweise gebogenem Acrylglas geplante Frontverkleidung, welche mit echten Kaffeebohnen gefüllt werden soll. Auch wenn dieser Entwurf knapp über dem Budget lag, wählte die Jury die Gruppe zum Sieger.
Vision wird Realität
Interessant für die Beteiligten wurde die Realisierung des Messestandes: In einer Planungssitzung mussten die Studenten zusammen mit den Professoren sowie Technikern und Ingenieuren der Firma Hasenkopf ihre Konstruktion nochmals vereinfachen, um den Kostenrahmen einzuhalten. Hilfreich war das Modell im Maßstab 1:20, an dem auch die Beleuchtung kritisch überprüft werden konnte. Leider fielen die Details Kantenbeleuchtung und Kaffeebohnenfüllung letztlich dem Rotstift zum Opfer.
Auf Einladung der Messegesellschaft GHM trafen sich im März 2009 alle am Projekt beteiligten auf der Messe »IHM Privat« in München zur Preisverleihung auf dem realisierten Messestand. GHM Geschäftsführer Dieter Dohr, Roland Hasenkopf sowie Dr. Christian Wenzler und Hans-Ulrich Hechtl, Fachverband Schreinerhandwerk Bayern, konnten den glücklichen Siegern die Urkunden mit den Preisgeldern überreichen. Das gesamte Projekt stand unter der Schirmherrschaft des Fachverbands Schreinerhandwerk Bayern. Andreas Betz

Kontakt
Hochschule Rosenheim Studiengang Innenausbau 83024 Rosenheim
Tel.: (08031) 805-303, Fax: -302 innenausbau@fh-rosenheim.de
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