Renderings benötigen meist lange Vorbereitungs- und Planungszeiten. Es muss erst aufwendig konstruiert und geplant werden, um für den Kunden etwas sichtbar zu machen. Hinzu kommen mögliche Probleme mit Datenformaten, Übertragungswegen, Spamfiltern, Datenschutzbestimmungen etc.
In den Zeiten der Digitalisierung sind Papier, Stifte und Aquarellkasten leider aus der Mode geraten. Doch Handskizzen werden völlig unterschätzt. »Treppenpapst« Willibald Mannes z. B. verdankte seinen Erfolg zum großen Teil seinen Zeichenkünsten. Im Kundengespräch entwarf er Lösungen, die Wettbewerbern nicht den Hauch einer Chance ließen.
Zugegeben, Treppenskizzen sind aufgrund der Dreidimensionalität eine der größten Herausforderungen, die man sich beim Skizzieren suchen kann. Perspektiven, Licht und Schatten, Proportionen der einzelnen Bauteile, Winkel, Kurven und vieles mehr mögen den Anfänger abschrecken. Aber alles ist schwer, bevor es einfach wird. »Einfach machen« ist auch beim Skizzieren die Devise. Mit etwas Übung kann fast jeder passable, leicht verständliche Zeichnungen und Skizzen erstellen. In den meisten Fällen muss man nicht eine ganze Treppe zeichnen, um den Kunden zu überzeugen. Ein Detail, wie z. B. eine Wangenverzierung oder eine kleine Konstruktionsidee, reicht oft aus. Und vielleicht ist es gerade das Unperfekte, das unseren Entwürfen ihre Individualität und Einzigartigkeit verleiht.
Jörg Arras ist Tischlermeister und Geschäftsführer der Firma SMG Treppen in Berlin. Er ist der Initiator der neu gegründeten »Treppenakademie«, einer Plattform, auf der Experten ihr Fachwissen bündeln und weitergeben.
Videotipp
Auf der Website der Treppenakademie gibt es zahlreiche Videotutorials zu unterschiedlichsten Themen zu entdecken. U.a. wird gezeigt, wie man mit wenig Aufwand eine historische Wangenverzierung (Bild oben) entwirft.
www.treppenakademie.de