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Anders als bei Omi

Gestaltung
Anders als bei Omi

Im Einfamilienhaus der Großeltern wurde die typische, auf Zweckmäßigkeit ausgelegte Raumaufteilung der 60er-Jahre partiell in eine großzügige Wohnfläche umgewandelt. Martin Hein hat sich mit diesem Thema im Rahmen seiner Gestalterarbeit an der Fachschule für Holztechnik Stuttgart befasst.

Der größte Unterschied zwischen den kleinen, abgeschlossenen Zimmern »bei Omi« und einer weitläufigen modernen Raumaufteilung liegt bei der Planung von Martin Hein in der funktionsübergreifenden Nutzung vorher getrennter Räume. Obwohl die Grundfläche von 74 m2 nicht verändert werden konnte, ließen sich auf diese Weise mehr Komfort im Bad und ein großzügigeres Raumerleben im Wohn-, Ess-, und Kochbereich realisieren. Und das ist die Ausgangslage: Wie in einem Haus aus den 60er-Jahren üblich, sind alle Räume von einem zentralen Flur aus erschlossen. Bad, Küche und das Schlafzimmer orientieren sich nach Norden, das Wohn- und Arbeitszimmer nach Süden. Durch die Aufteilung sind die Räume eng. Nach der Umplanung dient der Flur immer noch als Verteiler und bietet darüber hinaus Raum für eine Einbaugarderobe, einen Schuhschrank sowie einen tiefen Schrank für Staubsauger, Bügelbrett, Klappstühle und die zusätzliche Tischplatte.

Das untergliederte Bad wird von 4,5 auf 10,5 m2 vergrößert. Der Bereich mit Dusche und Badewanne ist direkt vom Schlafzimmer aus begehbar. Mit einer Glasschiebetüre sind das WC und der Waschtisch abgetrennt. Unter dem Bad liegt im Kellergeschoss die Waschküche. Ein Deckendurchbruch ermöglicht es, die Schmutzwäsche durch eine Klappe im Waschtisch direkt neben die Waschmaschine zu befördern.
Das Schlafzimmer wird in der Größe nicht verändert. Durch die raumteilenden Einbauschränke entsteht genügend Stauraum. Hinzu kommt ein solitärer Schrank mit Schüben und Fachböden.
Zwischen Küche und Wohnbereich wird die Zwischenwand entfernt. Nun gehen Wohnen, Essen und Kochen nahtlos ineinander über. Im offenen Küchenbereich dominiert eine große Kochinsel mit eingebauter Küchentechnik und eingeschobenem Esstisch, der nach Bedarf auch frei im Raum aufgestellt werden kann. Zusätzlich benötigte Stühle sind im Flurschrank deponiert. Ein spezielles Möbel für Unterhaltungselektronik im Wohnbereich ist so konstruiert, dass sich der auf der mittleren Türe befestigte Monitor durch die Türdrehung in jede Position bewegen lässt. Auf diese Weise hat man auch von der Küche aus eine gute Sicht auf den Bildschirm.
Die Fensteröffnungen werden nach unten hin vergrößert. Die bodentiefen Fenster-/Schiebetürelemente lassen die Räumlichkeiten großzügiger erscheinen und ermöglichen den direkten Zugang zu Terrasse und Garten. Alle Anschlüsse von Bauteilen sind flächenbündig ausgeführt. Türelemente sind raumhoch und mit vertikalen Glasausschnitten versehen. Als prägende Materialien für den Innenausbau sind Schieferböden, weiß geputzte Decken und Wände, weiß lackierte Türen und Einbauten, Eiche und Nussbaum vorgesehen.
Martin Hein: »Das Hauptthema meiner Planung ist das Aufbrechen nicht mehr zeitgemäßer Wohnstrukturen, die vom Lebensstil der frühen 60er Jahre geprägt sind. Das von meinen Großeltern erbaute Haus hat mir hier eine perfekte Spielwiese geboten. Jetzt liegt es nur noch an mir, diesen Umbau tatsächlich umzusetzen und abzuwarten, ob in 40 Jahren auch diese neue Zweckmäßigkeit überholt ist …« Martin Stumpf
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