Im Rahmen einer Studie ist die Forschungsstelle für mittelständische Wirtschaft (FMW) der Frage nachgegangen, wie die wachsenden Nachfragepotenziale der Zielgruppe 50plus vom Tischlerhandwerk genutzt werden können. In Kooperation mit den HessenTischlern befragte die FMW von Mitte August bis Mitte Dezember letzten Jahres 1 500 Tischlerbetriebe in Hessen. Gegenstand der Befragung waren die Erfahrungen der Tischlereien mit der Bearbeitung des Kundensegments 50plus. Beinahe zwei Drittel der Unternehmen sehen in den über 50-jährigen Kunden eine eigenständige Zielgruppe mit spezifischen Bedürfnissen. 55,3 Prozent der befragten Betriebe gaben an, dass diese speziellen Bedürfnisse eine Rolle bei der Gestaltung der eigenen Leistung spielen.
Im Hinblick auf die Zielgruppe 50plus bestätigt die Befragung die großen Potenziale dieses Marktsegments für das Tischlerhandwerk. 63,9 Prozent der befragten Handwerksunternehmen sehen in der Zielgruppe 50plus eine hohe bis sehr hohe Bedeutung für ihr zukünftiges Unternehmen. Nur 10,3 Prozent halten dieses Segment für eher unbedeutend. Etwas mehr als die Hälfte der Betriebe sieht in dem Thema barrierefreies Wohnen ein wichtiges Betätigungsfeld für die Zukunft.
75,8 Prozent der Betriebe bestätigen, dass ältere Kunden bereit sind für höhere Qualität auch mehr zu bezahlen. Eine Fokussierung auf die Zielgruppe 50plus könnte demnach eine Möglichkeit sein, dem vorhandenen Preisdruck durch qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen zu entgehen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die wachsende Nachfrage und die vorhandenen Potenziale der Betriebe in der Betreuung und Beratung der Kunden große Wachstumspotenziale für die Betriebe erwarten lassen. Um diese Potenziale zu erschließen, bedarf es allerdings einer deutlich aktiveren Ansprache älterer Kunden. Es geht darum, den Nutzen der eigenen Leistung der Zielgruppe besser als bislang näher zu bringen.
Insgesamt nahmen 124 Betriebe an der Befragung teil.
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