1914 legte Karl Matthias Reich den Grundstein für Holz-Her. Er gründete eine Nagelfabrik, automatisierte die eigene Produktion und entwickelt sich zum Maschinenbauer. Holz-Her gilt als einer der Pioniere für die Plattenverarbeitungsmaschinen.
Holz-Her feiert sein 100-jähriges Bestehen. 1914 gab Karl Matthias Reich seine Stellung als Prokurist in einem Schwarzwälder Sägewerk auf und begann mit fünf Arbeitern Nägel und weitere Drahtwaren zu produzieren. Außerdem baute er Apparate für die Drahtverarbeitung und gewann mit seinen Automaten bald einen Vorsprung gegenüber seinen Wettbewerbern.
Die erste Maschine diente dem Verschließen der Nagelsäcke. 1925 baute Karl Matthias Reich seine erste Holzverarbeitungsmaschine, eine Langlochbohrmaschine für Zimmerleute. Das war auch die Geburtsstunde der Marke Holz-Her. Der Name entsprach dem damals üblichen Zuruf der Zimmerleute, beim Aufstellen des Dachstuhls.
Der Maschinenbau entwickelte sich zu einem immer gewichtigerem Standbein. Es folgten weitere Stationärmaschinen und Handgeräte für den Abbund. Wichtige Meilensteine waren im Jahr 1951 die Erfindung des Vorschubapparates für Tischlereimaschinen sowie 1958 die Konstruktion der ersten vertikalen Plattensäge.
Holz-Her gehörte von da an zu den Pionieren der neuartigen Maschinen für die Plattenbearbeitung. 1964 gründete das Unternehmen ein Produktionswerk im österreichischen Voitsberg in der Steiermark.
- 1969 baute Holz-Her seine erste Kantenanleimmaschine, und zwar damals schon mit Düsentechnik statt der üblichen Auftragsrolle. Die patentierte Düsentechnik gilt als Alleinstellungsmerkmal der Holz-Her-Maschinen und erlaubt besonders kurze Aufheizzeiten und schnelle Klebstoffwechsel. Vor allem die Handwerkskunden wissen die damit verbundene Flexibilität zu schätzen. Heute umfasst das Programm stehende und liegende Plattensägen, Kantenanleim- und CNC-Maschinen.
- 1983 teilte sich das Unternehmen an die Enkel des Firmengründers auf. Beide Firmen arbeiteten unabhängig voneinander, stellten jedoch beide in ihrem Segment Produkte der Marke Holz-Her her. In der Wirtschaftskrise von 2008 geriet die auf Holzbearbeitungmaschinen spezialisierte Reich Spezialmaschinen GmbH in wirtschaftliche Schwierigkeiten und musste im Januar 2010 Insolvenz anmelden.
Zum 1. April 2010 kaufte die Weinig AG das Unternehmen aus der Insolvenzmasse heraus und gründete die Holz-Her GmbH. Heute agiert Holz-Her als ein Unternehmen der Weinig-Gruppe relativ selbstständig, nutzt vor allem Synergien im weltweiten Vertriebs- und Fertigungsnetzwerk. Weinig freut sich über einen weiteren Zugang zum Handwerk und Holz-Her über die neue Verbindung zur Industrie. GM
Holz-Handwerk: Halle 9, Stand 308
Nachgefragt »Gesamtlösung rund um die Platte«
100 Jahre Holz-Her und wie geht es weiter? dds spricht mit Geschäftsführer Frank Epple.
100 Jahre Holz-Her –
welche Rolle nimmt Ihr Unternehmen auf dem Markt ein?
Holz-Her hat sich einen Namen erarbeitet als Partner des Handwerks. Unsere Maschinen entsprechen den Marktbedürfnissen. Wir liefern nicht nur Maschinen, sondern die Gesamtlösung rund um die Platte mit einem durchgängigen Datenfluss von der Entwicklung bis zur Auslieferung.
Welche Rolle spielen Sie im Weinig-Konzern?
Wir fahren eine ganz klare Zweimarkenstrategie: grün steht für Weinig, orange für Holz-Her. Weinig heißt Massivholz, Holz-Her Platte. Wir haben unser Logo bewusst optisch an das von Weinig angepasst, aber unser eigenes Gesicht trotzdem bewahrt. Wir profitieren gegenseitig voneinander, vor allem auch im Ausland.
Mit dem Handwerk sind Sie groß geworden. Gibt es neue Zielgruppen?
Dem Handwerk bleiben wir treu und bieten dennoch mehr. Viele zum Industriebetrieb herangewachsene Kunden bleiben uns treu – Perspektive für sie und uns.
Das Interview führte dds-Redakteur Georg Molinski
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Sind 15 cm ein Muss?
