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VdDK: Küche trotzt Krise - Positive Entwicklung trotz Corona

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Küche trotzt Krise

Küche trotzt Krise
Die Küchenmöbelindustrie hat die Corona-Krise bislang gut überstanden und könnte 2020 ein Umsatzplus von 3 % einfahren Foto: Nobilia-Werke J. Stickling GmbH & Co. KG

Die deutsche Küchenmöbelindustrie ist nach Einschätzung des Verbands der Deutschen Küchenmöbelindustrie (VdDK) bislang sehr robust durch die Corona-Krise gegangen: Die Umsatzentwicklung im 1. Halbjahr war durch Corona-Pandemie und temporärem Lockdown mit -2,3% zunächst negativ, nähert sich aber nach einem starken Juni (+12,8 %) und einem – durch einen außergewöhnlich guten VorjahresVergleichsmonat – mäßigen Juli (+1,7 %) mit gesamt –1,74 % langsam wieder dem Wachstumsbereich.

Auftragslage im Plus

Der insgesamt positive Trend wird durch die Auftragseingangsstatistik des Verbands untermauert: Das 1. Quartal lag dabei noch souverän mit +13,4 % Auftragszuwachs im Plus. Per 2. Quartal sind die Rückschläge durch Corona – im April um –31 % sowie im Mai um –21 % – ebenso eingespeist wie die Aufholjagd ab Juni (+26 %), sodass das 1. Halbjahr saldiert wieder mit +1,2 % Auftragswachstum schließen kann. Die Folgemonate Juli (+26 %) sowie August (+16,3 %) führen diese Entwicklung kraftvoll weiter. Damit geht die Branche aktuell mehrheitlich davon aus, das Gesamtjahr mit einem leichten Plus im unteren einstelligen Bereich abschließen zu können

Inlandsgeschäft tragende Stütze

Die überraschend gute Lage des Branchensegments Küche ist vor allem guten Inlandsgeschäften geschuldet. Die Auswirkungen der Corona-Krise haben den Trend zum«„Cocooning« verstärkt: Häufige häusliche Präsenz, Selbstgekochtes statt Kantine sowie Homeoffice haben die Renovierungs- und Anschaffungsneigung zugunsten der eigenen vier Wände gesteigert. Dies erklärt auch die schnelle Kompensation der teils dramatischen Umsatzverluste im April (-18,6 %) und Mai (-17,9 %): Die Auftragseingänge im Inland stiegen im Juni sowie Juli jeweils sogar um ca. +30 %, auch der August zeugt mit einem Auftragswachstum von +22 % zum Vorjahresmonat von ungebrochener Nachfrage. Die anspringende Inlandsnachfrage schlug sich folglich im Juni auch mit einem deutlichen Umsatzwachstum in Höhe von 21,1 % sowie im Juli von +7,5 % nieder.

Umsatzverluste im Export

Entgegen bisheriger Erfahrungen entwickelten sich die Auslandserlöse im 1. Halbjahr 2020 mit –6,12 % hingegen signifikant schwächer als im Inland – die Auswirkungen der Corona-Pandemie waren bzw. sind dort dramatischer. Besonders negativ wird der April in Erinnerung bleiben, als parallel zu nachgebenden Exportumsätzen (-28 %) die Ausfuhrquote um etwa fünf Prozentpunkte auf unter 36 % sank.

Dennoch deutet sich bereits eine Trendumkehr an: Der Juni versprühte mit ca. +3 % Exportumsatzwachstum ersten Optimismus – ein erstes positives Signal, das von Ausfuhren in die für Küchenmöbelhersteller entscheidende Eurozone mit einem Zuwachs in Höhe von +4,3 % im Juni sogar getoppt wird. Die rückläufigen Auslandsumsätze für Juli (-5,81 % Export gesamt bzw. –1,78 % Export Eurozone) sind nach den herausragenden Juli-Exportzahlen von 2019 in erster Linie »statistisch« geprägt.

Der Nachlauf der Exporte gegenüber dem Inlandsumsatz ist maßgeblich der Zeitverzögerung beim Wiederanlaufen der Geschäfte in wichtigen Auslandsmärkten der deutschen Küchenmöbelindustrie geschuldet. Beispielsweise hatte Frankreich – der mit einem Viertel aller Ausfuhren wichtigste Exportmarkt für deutsche Küchen – mit ca. –18 % Umsatzrückgang im 1. Halbjahr besonders deutlich Federn gelassen. Überraschend konnte der Export in die Niederlande allerdings zunehmen (+4,6 %), während die Ausfuhren in den drittwichtigsten Markt Österreich mit –7,5 % dem Negativtrend fast aller anderen Auslandsmärkte folgte

Positiver Ausblick für 2020

Der VdDK blickt mit einem progonstizierte Umsatzwachstum von rund 3% für das Gesamtjahr 2020 optimistisch in die Zukunft. Die Exportmärkte besonders in Europa zeigen laut einer GfK-Studie im August eine stabile Anschaffungsneigung und eine zunehmend positivere Konjunkturerwartung. Der VdDK erwartet hier Nachholeffekte im 2. Halbjahr 2020.

Die üblich kräftigen Umsätze im Herbstgeschäft des Inlands werden mutmaßlich auch in diesem Jahr geschrieben. Die Vorzieheffekte wegen der auslaufenden Mehrwertsteuersenkung könnten auf Grund außergewöhnlicher Nachfrage sogar zu Lieferengpässen im 4. Quartal führen.

Für die zuversichtliche Einschätzung des laufenden Wirtschaftsjahres spricht auch, dass nach wie vor alternative Anlagemöglichkeiten fehlen und sowohl die aktuellen Baufertigstellungs- als auch die Baugenehmigungszahlen für zusätzlichen Einrichtungsbedarf sorgen. Zudem wird die Umschichtung frei verfügbarer Mittel beim Verbraucher seit Corona-Ausbruch von Urlaub und Automobil hin zu Wohnen und Einrichten 2020 weiterhin positive Wirkungen entfalten: Mit 373 Euro/Haushalt fließt mehr als die Hälfte aller Möbel-Ausgaben (725 Euro/Haushalt) in die Küche inklusive aller dort verarbeiteten Warengruppen. Zuversichtlich stimmt ebenfalls, dass die Durchschnittswerte der verkauften Küchen seit Jahren ansteigen.

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