Diese Nachricht kam selbst für viele Brancheninsider überraschend: Homag wird verkauft. Am 15. Juli informierte der Schopflocher Maschinenbauer in einer Ad-hoc-Meldung, dass sich die Dürr AG aus dem schwäbischen Bietigheim-Bissingen 53,7 % der Aktienanteile gesichert hat (Seite 6). »Weltmarktführer schluckt Weltmarktführer« titelten die Stuttgarter Nachrichten am nächsten Tag, das trifft es ganz gut. Dürr ist u.a. führend im Bau von Lackier- und Montageanlagen für die Automobilindustrie und kommt auf einen Jahresumsatz von rund 2,4 Mrd. Euro. Die 219 Mio. Euro für die Homag-Aktien, so scheint es, zahlt der Konzern fast aus der Portokasse: Nach eigenen Angaben verfügt er über liquide Mittel von über 800 Mio. Euro.
Der Übernahme geht ein jahrelanger Streit der bisherigen Großaktionäre Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) auf der einen und Schuler-Klessmann-Aktienpool auf der anderen Seite voraus. Schon 2012 war es auf der Hauptversammlung über die Frage der zukünftigen Ausrichtung des Konzerns zu einem Eklat gekommen. Die DBAG hat ihre knapp 40 Prozent Anteile nun komplett abgegeben und ist raus. Zusammen mit drei Pronzet Anteilen des Schuler-Klessmann-Pools und den knapp elf Prozent zweier weiterer Aktionäre kommt Dürr auf die Mehrheit und gibt in Schopfloch zukünftig den Ton an. Was das genau bedeutet, lässt sich noch nicht sagen. Gut für Homag dürfte sein, dass der Aktionärsstreit endlich beendet ist und die Eigentümer wieder an einem Strang ziehen. Ob und wenn ja welche Veränderungen es im Management geben wird, ist offen. Von Homag selbst war außer der Ad-hoc-Meldung bisher nichts zu hören. Die Dürr AG verschafft sich mit Homag ein neues strategisches Standbein und wird sicher alles andere vorhaben als die Schwarwälder auszubluten oder im Konzern aufgehen zu lassen. Vielmehr wird man nach Synergien suchen, was beide Unternehmen mittel- und langfristig weiter nach vorne bringen kann. Warten wir’s ab – wir halten Sie jedenfalls auf dem Laufenden!
Auf dem Laufenden in Sachen Technik sind Sie ganz sicher mit unseren zahlreichen Beiträgen in diesem Heft. Was Laserdistanzmessgeräte können und welche Geräte es am Markt gibt, haben wir in einer Übersicht für Sie zusammengestellt (Seite 38). Weiter befassen wir uns intensiv mit den Themen Hobelmaschinen (Seite 28), Elektrowerkzeuge (ab Seite 42) und Kantenbearbeitung (ab Seite 48). Und auch sonst haben wir spannende Geschichten für Sie recherchiert – lassen Sie sich überraschen! Einen schönen Sommer wünscht das dds-Team und
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Sind 15 cm ein Muss?
