Die diesjährigen »Hessischen Fenstertage« am 6. und 7. November an der Holzfachschule Bad Wildungen standen im Zeichen der aktuellen Herausforderungen für die Branche. Nach der Eröffnung durch den hessischen Landesinnungsmeister Günter Füllgraf wurden die Teilnehmer durch Peter Ertelt, Vorsitzender des Ausschusses Fenster- und Fassadenbau in Hessen fachlich auf die Tagung eingestimmt. Ertl zeichnete ein positives Bild hinsichtlich der Branchenentwicklung im letzten Jahr.
Rainer Obeacker, Leiter der technischen Beratung im Fachverband Glas Fenster Fassade Baden-Württemberg, hielt gleich zwei Vorträge. Im ersten Teil seiner Ausführungen informierte er über die intelligente Auslegung von 2- und 3-fach-Verglasungen. Interessant war in diesem Zusammenhang insbesondere, dass nicht immer ein möglichst niedriger U-Wert automatisch eine bessere Gesamtenergiebilanz zur Folge hat. So führt zum Beispiel eine Ausstattung mit einer 3-fach-Isolierverglasung zu einem schlechteren g-Wert und somit einer Reduzierung des solaren Energieeintrages. Hier ist das Know-how des Fensterbauers und Fachplaners gefragt. Im Rahmen seines zweiten Vortrages ging Obeacker auf die aktuellen Entwicklungen bei der CE-Kennzeichnung ein, insbesondere auf die Besonderheiten und Ausnahmen.
Der Freitag-Nachmittag stand ganz im Zeichen der Praxisseminare. Die Teilnehmer konnten das Programm nach ihren Interessen aus folgenden vier Workshops auswählen: Bau/Vertragsrecht (Referent Rechtsanwalt Eugen Patzwald), Profilgestaltung bei Holzfenstern aus Sicht der Werkzeugtechnologie (Referent Wolfgang Ernst), Betriebsorganisation – Kapazitätsplanung mit System für den handwerklichen Fensterbau (Referent Rainer Dell) sowie Einzelfertigung von Fenstern (Referent Dittmar Siebert). Den Fachleuten und erfahrenen Praktikern gelang es im Rahmen der Workshops, aktuelle Problemfelder aufzuarbeiten und für den mittelständischen Handwerksbetrieb praktikable Lösungswege aufzuzeigen.
Der Samstagvormittag war geprägt von vier Plenarvorträgen. Den Auftakt machte Wilhelm Schöneberger, der das bereits bei mehreren Mitgliedsbetrieben der HessenTischler eingeführte Ecostep-Zertifizierungssystem vorstellte. Einen dynamischen Ausklang der Veranstaltung schaffte der Unternehmensberater Prof. Dr. Claudius A. Schmitz mit einem zugleich unterhaltsamen und nachdenklich stimmenden Vortrag. Das Thema »Lust auf Marke« wurde den Teilnehmern anhand von Beispielen anschaulich erläutert.
Teilen:
Sind 15 cm ein Muss?
