Der Bundesvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Robert Feiger, sieht einen enormen Nachholbedarf beim Neubau von Wohnungen. Die Zahl der Wohnungen, die gebraucht werden, wird steigen, so Feiger. Daher sei es wichtig, dass der Wohnungsbau auf der Agenda der Bundesregierung ganz oben bleibe.
Was jetzt kommen müsse, sei eine Umbau-Offensive, sagt der Gewerkschaftsboss. Gerade in Großstädten könne aus der vorhandenen Gebäudesubstanz viel herausgeholt werden. Das Potential, das allein der Umbau und die Aufstockung bestehender Gebäude biete, liege bei über 4,3 Millionen Wohnungen. Das sei ausreichend, um in Kombination mit dem Bau neuer Wohnhäuser das Ziel der Bundesregierung von 400.000 Neubauwohnungen pro Jahr zu erreichen.
Angesichts des Krieges in der Ukraine, so Feiger, müsse man auch an die Auswirkungen auf den Wohnungsbau denken. Viele Flüchtlinge, die von dort kämen, würden vermutlich dauerhaft in Deutschland bleiben. Daher sei ein »Mammutprogramm Wohnen« mit einem Mix aus mehr Neubau und deutlich mehr Umbau im Gebäudebestand notwendig.
Anlass für die Äußerungen Feigers war die Jahresbilanz der Baugenehmigungen im Jahr 2021, die das Statistische Bundesamt jüngst vorgelegt hatte.