Die US-amerikanische Environmental Investigation Agency (EIA) hat beim Österreichischen Bundesamt für Wald in Wien einen Bericht über die Geschäftspraktiken des österreichischen Unternehmens Holzindustrie Schweighofer in Rumänien vorgelegt. Der Bericht beschuldigt Schweighofer, große Mengen von illegal geschlagenem Holz aus Rumäniens Wäldern hauptsächlich zu Platten und anderen Halbfertigprodukten sowie zu Heizmaterial zu verarbeiten und in der EU zu verkaufen. Der WWF reichte eine Beschwerde entsprechend der Europäischen Holzhandels-Verordnung (EUTR) ein und fordert die lückenlose Aufklärung der Vorwürfe.
»Schweighofer ist einer der größten Holzkonzerne Europas und dabei leider auch einer der größten Treiber für illegalen Holzeinschlag in Rumänien«, so Alexander von Bismarck, Direktor der EIA.
Zum Beweis der Vorwürfe wurden jetzt zwei Videos veröffentlicht, die auf Recherchen von EIA und Agent Green beruhen. Das Video der EIA zeigt zwei Manager von Schweighofer, wie sie illegales Holz annehmen wollten und dafür auch noch Bonuszahlungen anboten. Mit versteckter Kamera wurde von Agent Green ein Holzlaster aus einem Nationalpark gefilmt, der Baumstämme ohne Papiere an Schweighofer lieferte, obwohl das Unternehmen behauptet kein Holz aus Nationalparks anzunehmen.
Dem Bericht der EIA gingen nach eigenen Angaben zwei Jahre an Nachforschungen voraus. Er zeige die enormen Ausmaße der Zerstörung, indem er die gewaltigen Mengen an illegalem Holz beschreibe, die in Schweighofers rumänischen Sägewerken landeten. Man gehe mittlerweile davon aus, dass 50 Prozent des gesamten Holzeinschlags in Rumänien illegal sei.
Bereits Anfang des Jahres waren schwere Vorwürfe seitens der NGOs gegen die Holzeinkaufspraktiken von Schweighofer in Rumänien erhoben worden. Auch damals wurde ein Video vorgelegt, das den Erwerb von illegal geschlagenem Holz beweisen soll.
Link zum Video der EIA: https://www.youtube.com/watch?v=I2lwefgTzNU
Link zum Video von Agent Green: https://www.youtube.com/watch?v=drQSSOK2MxM
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