Mit einem konsolidierten Umsatz von 1,98 Mrd. Euro hat die Egger Gruppe mit Stammsitz in St. Johann in Tirol das erste Halbjahr ihres Geschäftsjahres 2021/2022 abgeschlossen. Das ist ein Plus von 36,5 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Die Sonderkonjunktur im Bau- und Möbelsektor sowie die Kapazitätszuwächse neuer Werke trugen maßgeblich zum Ergebnis bei.
Die stark angestiegene Nachfrage auf außergewöhnlich hohem Niveau setzte sich nach den Erfahrungen des Holzwerkstoffherstellers weiter fort. Thomas Leissing, aus der Egger Gruppenleitung: »Der sogenannte Cocooning-Effekt, also die verstärkten Konsuminvestitionen in das eigene Zuhause, sowie die ungebrochenen Neubauaktivitäten in nahezu allen Regionen der Welt sind Haupttreiber für die hohe Nachfrage nach unseren Produkten.«
Chemierohstoffe Mangelware
Herausfordernd gestaltete sich laut Leissing die Lage auf den Rohstoffmärkten. Die Dynamik habe sich hier in den letzten Monaten noch erheblich verschärft. Dies betreffe insbesondere die Chemierohstoffe, die für die Holzwerkstoff-, Kanten- und Oberflächenproduktion benötigt werden. Erschwerend hinzu kämen die massiv steigenden Energie- und Transportkosten sowie die stark reduzierten Transportkapazitäten und die international verschobenen Handelsströme. Das habe zu erheblichen Kostensteigerungen geführt.
Dennoch wurden in allen Werken die Produktionskapazitäten maximal ausgenützt. Das EBITDA stieg um knapp 63 Prozent auf von 478,6 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge beträgt 24,2 Prozent, die Eigenkapitalquote liegt bei 47,1 Prozent.
Der Ausblick auf das zweite Halbjahr ist trotz bestehender Unsicherheiten optimistisch. Traditionell ist die Bautätigkeit im Winter eingeschränkt und dadurch die zweite Geschäftsjahreshälfte schwächer. Die Egger Gruppenleitung geht aber von einer stabilen Entwicklung der wesentlichen Märkte aus.