Die Baubranche zeigt sich enttäuscht über die Entwicklung beim Wohnungsbau in Deutschland. Deutliche Kritik kommt vom Dachverband der deutschen Baustein-Industrie: »Von der Wohnraum-Offensive, die die Große Koalition sich in ihrem Koalitionsvertrag vorgenommen hat, ist nichts zu spüren. Im Gegenteil: Der Wohnungsbau wirkt, als hätte er Blei an den Füßen. Und zwar politisches Blei«, sagt der Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM), Dr. Ronald Rast.
Rast ist zudem Koordinator der Aktion »Impulse für den Wohnungsbau«. In ihr haben sich rund 30 Organisationen und Verbände der Architekten und Planer, der Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der Deutsche Mieterbund (DMB) und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) zusammengeschlossen.
Rast warnt: Wenn in diesem Jahr tatsächlich nur 1,8 Prozent mehr Wohnungen neu gebaut werden sollten als in 2017, dann würde am Jahresende nicht einmal die 300.000er-Marke erreicht werden. Dabei habe die Große Koalition ihr Ziel klar formuliert: 1,5 Millionen Neubauwohnungen sollen bis 2021 entstehen. Das bedeutet, dass 375.000 neue Wohnungen pro Jahr gebaut werden müssten.
Laut aktuellen Zahlen von Destatis stieg die Zahl der Baugenehmigungen von Januar bis Mai um 1,8 Prozent, im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres.