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Bau macht Klimawandel zum Leitthema

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Bau macht Klimawandel zum Leitthema

Bau macht Klimawandel zum Leitthema
Herausforderung Klimawandel: Begrünte Dächer und Fassaden speichern Wasser und sorgen im Sommer für Verdunstungskälte. Foto: Messe München GmbH

Der Klimawandel berührt die Bauwirtschaft in zweifacher Hinsicht. Einerseits muss sie Lösungen finden, um Städte und Gebäude resilienter zu machen. Andererseits ist sie gefordert bei der Energiewende, die bis 2045 Klimaneutralität herstellen soll. Die Fachmesse Bau im April 2023 zeigt daher in allen Ausstellungsbereichen Lösungen für das umwelt- und klimagerechte Bauen.

Die Messe sieht unterschiedliche Handlungsfelder die ein Leitthema Klimawandel rechtfertigen. Denn Gebäude verbrauchen Unmengen Energie und belasten die Umwelt. Mehr als ein Drittel der EU-weiten Treibhausgase entstehen durch den Bau und den Betrieb von Gebäuden. Auch die Herstellung der Baustoffe selbst, sei es Beton oder Stahl, verursacht jede Menge CO2. Die EU-Gebäudeeffizienz-Richtlinie, auf der das deutsche Gebäudeenergiegesetz (gültig seit 1. November 2020) beruht, schreibt deshalb bestimmte Mindeststandards beim Energieverbrauch und CO2-Ausstoß vor. Die gelten aber nur für Neubauten, nicht für den Bestand. Und genau da liegt das Problem.

20 Millionen Wohneinheiten müssen saniert werden

Laut statistischem Bundesamt entstand rund 40 Prozent des Gebäudebestands in Deutschland vor 1979, noch ehe es erste gesetzliche Maßnahmen zur Energieeinsparung bei Gebäuden gab. Insgesamt sind es rund neun Millionen Wohngebäude mit etwa 20 Millionen Wohneinheiten, die bis 2045 saniert werden müssten, sollen die Klimaziele erreicht werden. Über den Zustand dieser Wohnungen ist mangels belastbarer Daten oft wenig bekannt. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) schätzt, das 65 Prozent der Fassaden in Deutschland ungedämmt sind und 70 Prozent der Anlagentechnik nicht dem Stand der Technik entspricht. Das Problem: Die Sanierungsquote liegt konstant bei einem Prozent pro Jahr, das entspricht etwa 200.000 Wohnungen. Eine Million pro Jahr müssten es sein, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Gleichzeitig sollen die sanierten Wohnungen aber bezahlbar bleiben, denn Wohnraum ist knapp und teuer.

Was also tun? Abriss und Neubau ist keine Option, zumindest nicht unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten. Dennoch verhindern oft Bauordnungen, die am Neubau orientiert sind, (Brandschutz, Schallschutz, barrierefreier Zugang) oder wirtschaftliche Aspekte (hohe Kosten) eine nachhaltige Sanierung. Für deren erfolgreiche Umsetzung sind laut Deutscher Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) vier Handlungsfelder entscheidend: Die Optimierung der Gebäudehülle, des Nutzerstroms, der Versorgungsysteme (Anlagentechnik) sowie der Energieerzeugung am Standort.

Robust bauen

Der Klimawandel verlangt aber nicht nur Lösungen bezüglich Energie und Umwelt, er stellt auch die Widerstandsfähigkeit von Städten und Gebäude auf die Probe. Starkregen, der ganze Häuser wegspült, Schneefälle, unter deren Last Dächer einstürzen und Hagelkörner, die Fenster, Fassaden und Dachziegel zerstören: solche Extremwetterlagen würden künftig regelmäßig wiederkehren, warnen Klimaforscher. Robust bauen lautet in diesem Zusammenhang ein häufig genutztes Schlagwort. Gebäude sollten so gebaut werden, dass sie auch Extremwetterlagen standhalten oder zumindest die Schäden minimieren. Der Gebäudehülle kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu. Massive Bauteile können Wärme speichern und vor Unwettern schützen. Der Fokus liegt mehr auf Nachhaltigkeit als auf Klimatisierung durch technische Anlagen.

Ein anderes Konzept macht sich Starkregenereignisse zunutze, um das Klima in flächenversiegelten Großstädten zu verbessern. Begrünte Dächer und Fassaden sind das Kennzeichen solcher »Schwammstädte«, die das Wasser speichern und es durch Verdunstung wieder an ihre Umgebung abgeben. Dies wirkt Hitzeinseln entgegen, die vor allem in verdichteten Großstädten durch Glas-, Stahl- oder Betonfassaden entstehen. Viele kleine Speicherräume im städtischen Raum, erkennbar an den begrünten Flächen, halten das Regenwasser zurück, das sonst in die Kanalisation abfließen oder bei Extremwetterlagen zu Überschwemmungen führen würde. Die Grundidee ist, das Regenwasser dort zwischenzuspeichern, wo es fällt. Es kann verdunsten, versickern und so den Abfluss entlasten.

Ergänzt werden die Präsentationen der Aussteller durch Vorträge zum Leitthema »Herausforderung Klimawandel«. Die kommende Bau findet vom 17. bis zum 22. April 2023 statt.

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