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Wers eilig hat, sollte langsam fahren …

Geschichten aus dem wahren Leben. Die Kolumne von Schreinermeister Laurenz E.
Wers eilig hat, sollte langsam fahren …

Wers eilig hat, sollte langsam fahren ...
Bild: Artqu, Adobestock

Wie schon mehrfach geschildert, ist die Eile mein steter Begleiter. Die böse Zunge meiner lieben Frau spricht in diesem Zusammenhang auch von Hektik, manchmal sogar von körperlichem Raubbau.

In unserer Gemeinde gibt es ein jährlich stattfindendes Volksfest, außerhalb Bayerns sagt man wohl Kirmes dazu. Am ersten Tag des Festes laden die ortsansässigen Betriebsinhaber ihre Belegschaften im Festzelt zu Essen und Bier ein. Die dafür nötigen Verzehrgutscheine und Biermarken werden im Vorfeld von den Chefs direkt am Festplatz erworben. »Im Vorfeld« ist natürlich ein dehnbarer Begriff. An jenem verhängnisvollen Tag war es so, dass ich mir erst 1,5 Stunden vor dem feierlichen Festauftakt dafür Zeit nahm. Und weil es eben zeitlich eh schon wieder grenzwertig war, fuhr ich gleich mit meinem Kastenwagen, vorbei an letzte Hand anlegende Schausteller und sich auf Spießen drehenden Hähnchen und Schweinshaxen auf das Festgelände direkt vor das Festbüro. Raus aus dem Auto, rein ins Festbüro, Geld auf den Tisch gelegt, Bier- u. Essensmarken eingesteckt und im Laufschritt wieder Richtung Auto. Man muss ja schließlich noch nach Hause fahren, sich kultivieren, sich in die bei solchen Anlässen unvermeidliche Lederhose zwängen, etc. etc.. Fatal war allerdings, dass ich beim Zurückstoßen mit meinem Fahrzeug den Stromverteiler, aus dem sich alle Schausteller mit Energie versorgten, über den Haufen fuhr – Parksensoren noch nicht erfunden. Von einer Sekunde auf die andere gingen am gesamten Festplatz die Lichter aus. Von der Showband, die gerade noch beim Soundcheck war, war nichts mehr zu hören, kein Lämpchen blinkte, weder beim Autoskooter noch beim »Safari-Express«. Das Riesenrad stand still und auch die Hähnchen und Haxen stellten ihre Drehbewegung ein. Was zur Folge hatte, dass sich die dem Gasgrill zugewandte Seite zusehends tiefschwarz verfärbte. Es war Freitagabend, 18 Uhr. Da der regionale Energieversorger nicht verfügbar war und in Anbetracht der gebotenen Eile, wurde der örtliche Elektriker, der selbstredend in Tracht am Tatort aufschlug, mit der provisorischen Behebung des Schadens betraut. Alles in allem kostete mich dieses Volksfest dann 22 000 DM – und da sind die Bier- u. Essensmarken noch gar nicht berücksichtigt!

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