Mit Optimismus ins neue Jahr

Matthias Brack, Schreinermeister

In den letzten Wochen und Monaten bemerke ich immer mehr, dass selbst »hartgesottene« Unternehmer resigniert wirken. Probleme mit dem Personal, zu viel Bürokratie und politische Entscheidungen machen unser Leben nicht gerade einfacher. Manche Unternehmer sprechen sogar davon, dass es schon lange genug ist und sie eigentlich nicht genau wissen, warum sie sich den Stress überhaupt noch antun. Und ich kann viele dieser Standpunkte auch verstehen! Aber bringt uns das wirklich weiter? Ich möchte die Chance nutzen und Sie am Jahresanfang ermutigen, positiv in die Zukunft zu blicken.

Mit Optimismus ins neue Jahr

Denn trotz aller Herausforderungen ist der Beruf des selbstständigen Schreinermeisters nach wie vor der schönste Beruf der Welt mit Zukunft! Das sollten wir viel öfter vermitteln – sowohl nach innen als auch nach außen! Warum? Stellen Sie sich vor, jeden Morgen einen Arbeitsplatz aufsuchen zu müssen, auf den Sie wenig bis keinen Einfluss haben. Einen Chef vor sich zu haben, der Ihnen Anweisung gibt, was zu tun ist und bis wann es fertig sein muss. Vorgefertigte Ideen nur noch umzusetzen und das mit wenig Kreativität und persönlichem Einfluss.

Als Handwerksunternehmer haben wir jeden Tag die einzigartige Gelegenheit, unsere eigenen Ideen in die Tat umzusetzen, Entscheidungen selbst zu treffen und aktiv anzupacken. Wir gestalten unsere Zukunft und die unseres Unternehmens, so wie wir es uns vorstellen. Wir können unsere Kollegen und Mitarbeiter selbst auswählen und uns die Arbeit suchen, die uns wirklich Freude bereitet. Doch warum ist es gerade in unserer heutigen Zeit so spannend, als Handwerksunternehmer tätig zu sein?

Die Chancen sehen und ergreifen

Bei all den Veränderungen und Herausforderungen, die uns im Moment begegnen, bietet das Handwerk enorme Chancen. Die Digitalisierung schreitet voran, und mit ihr verändern sich auch die Ansprüche an unsere Arbeit. Durch neue Technologien entstehen ganz neue Berufsbilder und Tätigkeitsfelder. Wir müssen uns stets weiterbilden und anpassen können, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Der Job wird also sicherlich nie langweilig und monoton. Und trotzdem bleibt der Kern unseres traditionellen Berufes erhalten und kann durch keine Technologie tiefgreifend ersetzt werden.

Die Einstellung, die wir zu unserem Unternehmen, den täglichen Aufgaben, Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten haben, beginnt in unseren Köpfen. Wenn wir uns jeden Tag einreden, dass alles schlecht ist und wir nur mit Problemen kämpfen müssen, strahlt das negativ auf unsere Motivation und unser Verhalten im Umgang mit anderen Menschen aus. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Optimismus und Naivität. Ich will damit nicht sagen, dass wir alles schönreden sollten – aber seien wir doch mal ehrlich zu uns selbst. Zu oft sehen wir nur die Probleme und übersehen dabei die vielen Chancen. Diese Haltung beeinflusst auch unser Umfeld.

Fragen Sie sich doch mal kritisch: Würden Sie heute bei sich selbst einen Arbeitsvertrag unterschreiben? Den Auftrag vergeben? Die Preisverhandlung erfolgreich führen? Mit einer positiven Einstellung lösen sich die Probleme nicht in Luft auf – aber unsere Herangehensweise ist ganz anders und die Arbeit macht trotzdem Spaß!

Sicher, es gibt viele Verpflichtungen und Herausforderungen! Aber das Privileg, unabhängig, abwechslungsreich und selbstbestimmt zu arbeiten, ist mit nichts anderem aufzuwiegen. Darum sind wir Unternehmer geworden. Work-Life-Balance ist für uns kein Thema, weil wir mit Leidenschaft bei der Sache sind und überrascht sind, wie schnell die Zeit jeden Tag vergeht. Handwerk bietet mehr Möglichkeiten als die meisten anderen Branchen, und wir werden von den Kunden für unsere Arbeit wertgeschätzt.

Deswegen ist es wichtig, dass wir das Handwerk in ein positives Licht rücken und diejenigen, die ihren Weg als selbstständiger Meister gehen möchten, ermutigen und tatkräftig unterstützen. Seien auch Sie dabei und Teil dieser Optimismus-Bewegung, um dem Handwerk die Anerkennung zu schenken, die es verdient!

Dann brauchen wir uns vor der Zukunft keine Sorgen zu machen!

»Herausforderungen im Alltag sind da, aber ich kann diese durch meine persönliche Einstellung als Probleme oder auch Chancen wahrnehmen!«

Matthias Brack, Schreinermeister