Gut ist nicht genug

Setzen Sie sich doch mal die Brille auf. Nein, nicht Ihre Lesebrille, auch nicht die rosarote. Setzen Sie die »Kundenbrille« auf und schauen Sie sich aus Sicht des Kunden an (und dieser ist kritisch), was Ihr Betrieb tut und wie er es tut. Sauberkeit, Zuverlässigkeit und Freundlichkeit sollten als Basis mindestens vorhanden sein. Und zwar bedingungslos und konsequent. Ihr Kunde ist der Boss! Er entscheidet, ob er Sie weiterempfiehlt, oder nicht. Werden Sie sich bewusst: Der Kunde riskiert dabei seinen guten Ruf. Deshalb wird er Sie nur weiterempfehlen, wenn Sie Spitzenleistungen erbringen. Sauber, zuverlässig und freundlich zu sein ist der Anfang jeder Spitzenleistung im Handwerk.

»Na ja, die haben ganz gut gearbeitet«. Einer von vielen zu sein, in der Masse mitschwimmen birgt wenig Empfehlungspotenzial und bringt null Begeisterung! Die Kaffeekränzchen der Kundinnen werden mit anderen Themen gefüllt, Sie bekommen auf dieser Bühne mit vermeintlichem Mittelmaß keinen Platz eingeräumt. Überlegen Sie: Hat Ihr Betrieb etwas Einzigartiges für Ihren Markt, können Sie etwas ganz Besonderes, haben Sie ein beeindruckendes Servicetool, vielleicht ein außergewöhnliches Produkt? Bauen Sie es aus. Konsequent und leidenschaftlich. Damit schaffen Sie sich die Voraussetzung, dass der Kunde Sie mit Begeisterung weiterempfehlen wird. Volker Geyer

»Wenn Sie wollen, dass man Sie aktiv empfiehlt, dann tun Sie etwas dafür!«

Volker Geyer

Volker Geyer ist Malermeister und Inhaber eines Betriebes im hessischen Büdingen. Unter dem Namen »Empfehlungsmeister« startet er im Januar 2009 eine Seminarreihe zum Thema Empfehlungen. Dabei wird eine auf den jeweiligen Betrieb zugeschnittene Empfehlungsstrategie erarbeitet. Termine und Veranstaltungsorte findet man unter www.malerische-wohnideen.de. dds-Abonnenten erhalten einen Rabatt von 20 Prozent auf die Seminarkosten! Aperto – Handwerk & Wohnen Ltd. 63654 Büdingen, Tel.: 06042/9614-0, Fax: -17 www.malerische-wohnideen.de

Eine prima Idee, mit zufriedenen Kunden nach einiger Zeit wieder Kontakt aufzunehmen, ist der »Zaunkönig«. Dieser Zaunkönig ist quasi ein Mitarbeiter meines Betriebes, bestehend aus festen Materialien wie Metall und Kunststoff. Er ist 50 cm breit, 15 cm hoch, hat ein nettes Aussehen, ein Dach über dem Kopf und es steht ein aussagefähiger Claim darauf: »Schöne Wände«, »edles Holz« etc.. Und jetzt der Clou: Der Zaunkönig wird am Grundstückszaun des Kunden befestigt und hält für interessierte Spaziergänger Ihre Empfehlungskärtchen bereit. »Sieh’ mal da!« höre ich Passanten immer wieder staunend sagen, wenn ich mal wieder auf der Lauer liege, die Reaktion der vorbeigehenden Menschen zu studieren. Der Zaunkönig bleibt in der Regel sechs Wochen beim gleichen Kunden, danach gibt’s für den Zaunköniggastgeber ein Fläschchen Rotwein als kleines Dankeschön und der Zaunkönig zieht zum nächsten Kunden weiter. Ihr Kunde empfiehlt Sie mithilfe des Zaunkönigs. Zwar passiv, dafür stetig. Das Ergebnis: Je nach Wohnlage werden in dieser Zeit 25–100 Empfehlungskärtchen von Passanten freiwillig mitgenommen, die Zugriffszahlen auf Ihrer Internetseite steigen und Sie haben zu einem zufriedenen Kunden mal wieder Kontakt aufgenommen. Sie haben ihm eine Geschichte zum weitererzählen geliefert – ein Platz beim nächsten Kaffeekränzchen Ihrer Kundin ist Ihnen damit sicher! Aus dieser einen Aktion entstehen ein bis zwei Aufträge mit neuen Kunden, so jedenfalls ist meine Erfahrung. Wie viel »Zaunkönigpotenzial« haben Sie? Seien Sie kreativ, Sie können dieses Tool auf Ihre Bedürfnisse umstricken.

Volker Geyer