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Freie Sicht versus Stapelhöhe

Marketing & Betriebsführung
Freie Sicht versus Stapelhöhe

Verblecht oder verglast – diese Frage stellt sich vor dem Kauf eines Kastenwagens. Andreas Fritzsche war mit zwei starken Vertretern der Gattung unterwegs: dem verblechten Fiat Doblò Cargo Maxi SX 1.6 und dem verglasten Mercedes Citan 111 CDI extralang.

Kastenwagen können vom Boden bis zum Dach beladen werden. Die Seitenwände sind verblecht, auf Wunsch und gegen Aufpreis sind Fenster eingesetzt. Vorteile von Glas sind der hellere Innenraum und die bessere Rundumsicht, die Nutzung des Laderaums ist dafür eingeschränkt. Der verblechte Kastenwagen ist preiswerter und leichter – ausgerüstet mit Regalen das ideale Servicefahrzeug. Unabhängig von Größe und zulässigem Gesamtgewicht werden übrigens alle Kastenwagen steuerlich wie LKWs behandelt, also nach Nutzlast und nicht nach Hubraum besteuert.

Der Fiat Doblò Cargo Maxi SX 1.6 besticht durch Ladevolumen und Preis. Der Blick nach hinten ist beim verblechten Kastenwagen eingeschränkt. Ohne die als Extra erhältliche Einparkhilfe ist das Rangieren riskant. Die runde Motorhaube mit den freundlichen Froschaugen geht in die geschwungene Dachkontur über. Das Armaturenbrett ist übersichtlich. Bis zu zwei Passagiere können auf der Beifahrerbank Platz nehmen. Die Rückenlehne ist geteilt und kann nach vorne geklappt werden. So entsteht eine bequeme Armlehne oder zusätzlicher Laderaum. Eine Vielzahl praktischer Ablagen, wie etwa die durchgehende über der Windschutzscheibe, und ein abschließbares Handschuhfach erweisen sich als praktisch. Leider ist kein Platz in Griffweite für große Wasserflaschen. Durch die um 180° öffnenden Hecktüren lässt sich der Fiat bequem beladen. Eine zweite Schiebetür (auf der Beifahrerseite optional erhältlich) ist komfortabel. Sechs Zurrhaken auf dem Laderaumboden stehen für das Sichern der Ladung zur Verfügung.
Der 2,17 m lange und 1,71 m breite Laderaum des Maxi fasst 4,2 m3 bei 925 kg Nutzlast. Das Fahrzeug ist auch mit Hochdach als L2H2 erhältlich.
Verbrauch in Theorie und Praxis
Der 1.6 Multijet mit seinen 74 kW/100 PS läuft ruhig und beschleunigt gut. Ausgerüstet mit manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe sorgt das Drehmoment des Diesels schon bei niedrigen Drehzahlen für kräftigen Durchzug. Der Verbrauch liegt laut Werk bei 5,5 Liter Diesel – unser Testverbrauch lag zwei Liter darüber. Wartungsintervalle: alle 35 000 km. Der günstigste Maxi Basis mit 70 kW/95 PS beginnt bei 15 050 Euro.
Der Mercedes-Benz Citan 111 CDI extralang zeigt sich in der Frontansicht als echter Mercedes, von der Seite ist der baugleiche Renault sichtbar. Die verglaste Variante bietet Licht und Sicht nach allen Seiten. Man nimmt auf straff und komfortabel gepolsterten Sitzen Platz. Die körperbetonte Ausformung gibt Seitenhalt und vermittelt Sicherheit. Wenn die Rückenlehne des mittleren Sitzes nach vorn geklappt wird, kann sie als Schreibplatte dienen. Die Instrumenteneinheit ist übersichtlich. Eine Kontrolllampe zeigt den Status der Türen an. Die als Extra erhältliche Rückfahrkamera erleichtert das Rangieren und erhöht die Sicherheit. Das Kamerabild wird im Innenspiegel angezeigt, ein sinnvolles Detail.
Der Laderaum des Citan extralang misst 2,13 m in der Länge und 1,46 m in der Breite. Bei einer Innenhöhe von 1,25 m ergibt sich als Ladevolumen 3,8 m3 bei 770 kg Nutzlast. Wie beim Fiat ist eine zweite Schiebetür als Extra erhältlich. Die serienmäßigen asymmetrischen Hecktüren können zur einfachen Beladung in zwei Stufen bei 90° und 180° eingerastet werden. Sie sind serienmäßig im unteren Bereich verkleidet und auf Wunsch verglast – dann ist auf der größeren Scheibe ein Heckscheibenwischer an Bord. Acht Zurrösen sind in den Boden eingelassen.
In der Stadt wie über Land zieht die 81-kW-/110-PS-Maschine ordentlich. Der Vierzylinder-Dieselmotor mit 1461 cm³ Hubraum fällt durch eine angenehme Laufruhe auf. Der Antrieb auf die Vorderräder macht das Fahren zum Vergnügen. Die Start-Stopp-Funktion kostet extra, senkt aber den Kraftstoffverbrauch. Der ist mit abgelesenen 6,5 Litern niedriger als beim Fiat, jedoch ebenso zwei Liter oberhalb der Werksangabe von kombiniert 4,4 Litern. Der extralange Citan kostet als Basisversion ab 17 990 Euro netto. Die Maschine mit 81 kW/110 PS ist knapp 1000 Euro teurer. Verglaste Seiten kosten rund 420 Euro extra. Mit 40 000 km ist das Wartungsintervall sehr komfortabel.

Andreas Fritzsche hat eine Probefahrt im Fiat Doblò Cargo Maxi und im Mercedes Citan extralang unternommen. Der verblechte bzw. verglaste Laderaum macht sich in Gewicht, Preis und Rundumsicht bemerkbar.
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