1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Betrieb » Marketing & Betriebsführung »

Ehre, wem Ehre gebührt

Branche Marketing & Betriebsführung
Ehre, wem Ehre gebührt

Bei der Versammlung der Tischler Schreiner Deutschland (TSD) in Berlin wurde die Mannschaft zur Handwerksweltmeisterschaft rund um Benjamin Supé geehrt. Der aktuell beste deutsche Nachwuchsschreiner belegte kürzlich den achten Platz der Möbelschreiner bei den Worldskills.

Rainer Adams, der zuletzt den Vorsitz im Bundesausschuss Berufsbildung innehatte, erhielt von TSD-Präsident Thomas Radermacher und Hauptgeschäftsführer Martin Paukner die silberne Ehrennadel. In die 18-jährige Amtszeit von Adams fielen gleich mehrere Meilensteine des Tischler- und Schreinerhandwerks, wie die Neuordnungen der Ausbildungs- und der Meisterausbildungsverordnung (2004 bis 2008), die erste Änderung des Berufsbildungsgesetzes seit 1969 (2005) und die Einführung der TSD-Meisterprüfungsaufgaben. Zudem galt Adams stets als Verfechter der Nachwuchsförderung und setzte sich nachdrücklich für die Unterstützung und den Erhalt des Tischler-Schreiner-Nationalteams bei den Berufsweltmeisterschaften »WorldSkills« ein. So dürfte die Tatsache, dass unmittelbar nach der Ehrung von Rainer Adams die Delegierten der TSD-Mitgliederversammlung auch dem Nationalteam der Tischler und Schreiner für dessen Einsatz bei den WorldSkills 2022 in Basel dankten, den besonderen Tag noch runder gemacht haben. Die Experten Markus Rauscher und Jan Dröge – und natürlich der eigentliche Akteur Benjamin Supé mit Trainer Florian Langenmair – erhielten langen Applaus. Supé war bereits 2020 Deutscher Meister im Tischler- und Schreinerhandwerk. In einem engen internationalen Spitzenfeld mit drei Goldmedaillen, aber keiner Silber- oder Bronzemedaille, wurde er in Basel Achter. Mit mehr als 700 Wertungspunkten erhielt er zudem die »Medallion for Excellence« für seine hervorragende Gesamtleistung in der Kategorie der Möbelschreiner.

Neuer ZDH-Präsident stellt sich vor

Zur TSD-Tagung am 25. und 26. November 2022 war Dachdeckermeister Jörg Dittrich aus Dresden noch Kandidat, der für das Amt des ZDH-Präsidenten als Nachfolger von Hans Peter Wollseifer kandidierte. Seinen Gastvortrag nutzte er, um sich den Delegierten persönlich bekannt zu machen und sich Fragen aus dem Plenum zu stellen. Dittrich nannte vier Schwerpunktthemen, die er vorantreiben möchte: die Fachkräftesicherung und Stärkung der beruflichen Bildung, die Digitalisierung und Innovation im Handwerk, die Stärkung des Handwerks als zentralen Umsetzer der Klimaschutzziele sowie die Modernisierung der sozialen Sicherungssysteme.

Wenige Tage später, am 8. Dezember 2022 in Augsburg, hat die Vollversammlung des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks mit deutlicher Mehrheit Jörg Dittrich zum neuen Präsidenten gewählt. Zum
1. Januar 2023 wird der Wechsel wirksam. »Die Handwerksbetriebe und deren Beschäftigte stehen vor großen Herausforderungen, die wir nur gemeinsam und als Team erfolgreich bewältigen können. Das Leitmotto Ein Handwerk – eine Stimme gilt heute mehr denn je. Als Handwerkspräsident werde ich mich mit großer Leidenschaft für unsere gemeinsame Mission, die Interessen des Handwerks zu vertreten, bei der Politik und in der Öffentlichkeit stark machen. Das Handwerk ist das Rückgrat und der natürliche Partner für die Transformation unserer Gesellschaft und Wirtschaft«, erklärte Dittrich nach seiner Wahl.

Die Ausbildung stärken

Kontrovers von den Delegierten in Berlin diskutiert und zunächst wieder zurückgezogen wurde ein Antrag zur Aufwertung der Holzfachschule in Bad Wildungen zur »Bundesfachschule für das Tischler- und Schreinerhandwerk«. Zwar habe eine solche Institution durchaus Potenzial, Ausbildungsinhalte systematisch weiterzuentwickeln und ein Aushängeschild der Branche zu werden. Allerdings kämen dafür grundsätzlich auch weitere Schulen infrage.

Außerdem wurde beschlossen, zukünftig bei der Guten Form auf Bundesebene keine Teilnehmenden von Betrieben ohne Anschluss an eine bundesweite Innungsorganisation bei dem Gestaltungswettbewerb zuzulassen. Man ist sich bewusst, dass dadurch im Einzelfall ein junges Talent nicht auf die bundesweite Bühne kommen kann, sieht diese renommierte Preisverleihung aber auch als Mittel zur Akquise neuer Mitgliedsbetriebe. Auf kommunaler und Landes-ebene wird es diese Zulassungsbeschränkung aber nicht flächendeckend geben, um das ganze Thema Ausbildung und die Gestaltung der Prüfungsstücke nicht weiter zu belasten.

In puncto digitales Berichtsheft geht es schnell voran. So hat sich das digitale Tischler-Schreiner-Heft schon nach wenigen Monaten zu einem absoluten Top-Angebot aus dem TSD-Dienstleistungsspektrum entwickelt. Rund zehn Prozent der Auszubildenden im Tischler- und Schreinerhandwerk verwenden es.

Energieversorgung im Blick

Während die TSD-Mitglieder in Berlin tagten, hat wenige Meter weiter die Bundesregierung per Kabinettsbeschluss die Gas- und Strompreisbremse zur Abfederung der stark gestiegenen Energiepreise auf den Weg gebracht. Nach dem Erdgas-Wärme-Soforthilfegesetz (EWSG), der sogenannten Dezemberhilfe und den ersten beiden Entlastungspaketen veranschlagt die Ampelkoalition damit bis zum Frühjahr 2024 gut 300 Mrd. Euro. »Vor allem, weil diese Anstrengung so enorm ist, sollte sie auch der Auftakt für unsere Gesellschaft sein, die dunklen Wolken am Horizont zu vertreiben«, sagt TSD-Präsident Thomas Radermacher. Die Hilfen sollen die Menschen wieder zusammenbringen und Inflationsängste abbauen.

Eine aktuelle Umfrage zur Energieversorgung und -preisentwicklung unter etwa 700 Innungsbetrieben hatte indes unter anderem ergeben, dass gut drei Viertel der Betriebe ihre Wärmeerzeugung durch den Einsatz von Biomasse sicherstellen. »Dass vor diesem Hintergrund 85 Prozent der befragten Betriebe aktuell keine existenziellen Fragen bedrücken, ist nachvollziehbar«, ergänzte TSD-Hauptgeschäftsführer Martin Paukner. Vor allem die Rückgänge bei den Bauanträgen und beim privaten Konsum schaden aber mittelfristig dem Tischler- und Schreinerhandwerk. Noch sind viele Auftragsbücher zwar gefüllt, doch sorgenfrei ist die Branche deshalb nicht. –CG

Aktuelles Heft
Titelbild dds - das magazin für möbel und ausbau 4
Aktuelle Ausgabe
04/2024
EINZELHEFT
ABO
dds-Zulieferforum
Tischlerhandwerk in Zahlen

Zahl der Betriebe im Tischlerhandwerk

dds auf Facebook


dds auf YouTube

Im dds-Channel auf YouTube finden Sie:
– Videos zu Beiträgen aus dds
– Kollegen stellen sich vor
– Praxistipps-Videos
– Maschinen & Werkzeuge

Abonnieren Sie dds auf YouTube »