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Die Küche bleibt für Tischler und Schreiner attraktiv

Küche als Betätigungsfeld für Tischler und Schreiner
Die Küche bleibt attraktiv

Die Küche bleibt attraktiv
Das Betätigungsfeld Küche bietet viele Möglichkeiten der Wertschöpfung: bei der Planung, bei der Fertigung, mit Handelsware und bei der Montage Foto: Kadmy/stock.adobe
Die Küche erweist sich als interessantes und attraktives Betätigungsfeld für Tischler und Schreiner. Wer gerne kocht und auch unausgesprochene Kundenwünsche erahnt, kann sich im Küchenbau nach Herzenslust austoben. Um den Preis braucht er nicht mehr zu feilschen.

Am meisten Spass macht beim Geschäft mit Küchen das intensive Suchen nach ganz individuellen Lösungen. Das sagt ein Tischler im Raum Frankfurt, der 40 bis 50 Prozent seines Jahresumsatzes mit Küchen im Wert von 30 000 Euro und deutlich mehr erzielt. Er hat den Ehrgeiz, nicht nur besonders edle Küchen zu liefern, sondern seine Kunden für das Kochen zu begeistern. Die Liebe zum Kochen macht ihn zum authentischen Küchenplaner, -verkäufer und -bauer. Das Geschäft mit Küchen erfordert viel Geduld und vor allem Einfühlungsvermögen in die Wünsche des Kunden. Es gilt, die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten im kompletten Haushalt abzufragen. Erst mit diesem Wissen ist eine hochwertige Küchenplanung möglich. dds befragte acht kleine und mittlere Tischler- und Schreinerbetriebe mit bis zu 20 Mitarbeitern, welche Rolle für sie die Küche im Gesamtprogramm spielt.

Corona-bedingte Umsatzrückgänge verzeichnen diese Betriebe nicht. Sie freuen sich über eine zusätzliche Nachfrage, die auf den Rückzug in die eigene Wohnung und den Ausfall des Urlaubs zurückzuführen ist. Für sieben Betriebe ist die Küche ein attraktives Betätigungsfeld, dem achten liegt das Thema nicht. Bis auf einen fertigen alle Betriebe die Küchenmöbel selbst und verdienen mit dem Küchenbau in der Werkstatt und bei der Montage gut. Ein westfälischer Tischler mit eigener Möbelausstellung, der mit seiner Software und seinen Maschinen die Küchenmöbel eigentlich perfekt selbst bauen könnte, ist froh, einen Industriepartner gefunden zu haben, der für ihn inkognito die Möbel fertigt. So verdiene er jetzt auch im Küchengeschäft endlich Geld.

Für Betriebe, die nur gelegentlich mal eine Küche verkaufen, trägt das zusätzliche Handelsgeschäft mit Elektrogeräten nur unwesentlich zum Gewinn bei. Wer von den Befragten im gehobenen mittleren und oberen Preissegment aktiv ist und monatlich ein oder zwei Küchen baut, bezieht die Geräte direkt bei den Markenherstellern und erzielt zusätzlich attraktive Handelsmargen. Im beratungs- und planungsintensiven Küchengeschäft findet ein großer Teil der Wertschöpfung bereits mit der Planung statt. Erteilt der Kunde keinen Auftrag, stehen diesem Aufwand in der Regel keine Einnahmen gegenüber. Deswegen wägen alle der befragten Firmen bei Anfragen genau ab, inwieweit sie bereit sind, in Vorleistung zu gehen. Pläne und Ansichtszeichnungen, nach denen ein preiswerterer Wettbewerber produzieren könnte, geben die Kollegen so ohne Weiteres nicht aus der Hand. Einige steigen erst nach der Auftragsvergabe in eine detailliertere Planung ein. Alle Befragten geben eine Erfolgsquote von über 80 Prozent an und einige liegen sogar fast bei 100 Prozent.

Mehrere der Befragten sind eher im oberen Mittelsegment oder ganz oben aktiv und scheuen keine Anstrengung, auch nicht ausgesprochene Kundenwünsche zu erahnen und zu erfüllen. So hat ein Kollege, der keine Küche unter 45 000 Euro verkauft, den Betrieb auf Wasserlack umgestellt, damit eine soeben eingebaute Küche besser riecht.

Für das Gros der befragten Kollegen bleibt das Geschäft mit Küchen attraktiv. –GM

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